Je nach Schätzung fördert China seine Konzerne zwischen drei- und neunmal so viel wie Europa und andere Industriestaaten. Besonders viel Geld fließt in Greentech-Branchen. Bei Solarpanelen oder Autoakkus sind Chinas Firmen längst Weltmarktführer, bei E-Autos oder Windturbinen drängen sie gerade verstärkt in die EU. Gerade gab einer der letzten größeren Solarmodulproduzenten Europas, Meyer Burger, seine Fabrik in Sachsen auf. Begründung: Es sei unmöglich, mit Chinas Billigprodukten zu konkurrieren.
Allerdings: Europa ist nicht machtlos. Der Kontinent muss laut IfW weder beim Subventionswettlauf, auch mit den USA, mitmachen – noch in einen Handelskonflikt einsteigen. Es gebe zwar mehr Wettbewerbsdruck, aber bei der Qualität seien deutsche Autobauer noch konkurrenzfähig, sagt Wan-Hsin Liu, Chinaexpertin und Mitautorin einer IfW-Studie zu Höhe und Umfang der Industriesubventionen in China.
Mit dem neuen EU-Verfahren gegen chinesische Hersteller könnte die Konstruktion in Europa künftig noch teurer werden – und der Ausbau gebremst. Vestager will trotzdem weiter gegen Wettbewerbsverzerrungen vorgehen. „Wir kennen das Drehbuch, mit dem China eine dominante Stellung bei den Solarpanelen erworben hat“, sagte sie unlängst. Das habe dazu geführt, dass heute nur noch drei Prozent der in Europa installierten Panele aus der EU stammen.
Dies könne die EU jedoch nicht hinnehmen, sie werde ihren Markt schützen, so Vestager. Auch China müsse sich an die Wettbewerbs-Regeln halten, sonst werde sich Europa wehren. Angesichts des zunehmenden Drucks auch aus den USA rechnet man in Brüssel damit, dass die EU-Kommission ihre Gangart künftig weiter verschärfen wird.
Ich sehe das anders:
Solarpanele helfen mir, weniger abhängig vom Drecksstrom aus Deutschland zu sein und sehen damit nicht nur Klimafreundlich aus, sondern sind es auch.
Nur weil hier das Thema verschlafen wurde, sollte niemand darauf verzichten, jetzt noch Solarpanele aus China zu kaufen, solange es noch möglich ist. Niedrige Preise sind sozial verträglicher, Solarpanele sollten eben nicht zum Statussymbol werden.
EVs sind nochmal ein anderes Thema, Elektrofahrzeuge lösen hier kein einziges Problem. Jede Investition, die uns vom Auto (egal ob Verbrenner oder EV) befreit, ist wichtig und richtig.
Es sollten sich alle Solarpanele leisten können, aber die niedrigen Preise lassen sich in diesem Fall nicht zuletzt darauf zurückführen, das chinesische Hersteller u.a. auch Arbeiter-/innen unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten lassen und dann trotzdem noch unterhalb der eigenen Herstellkosten anbieten. Damit ruiniert man die Konkurrenz (und kann dann später die Preise wieder erhöhen, wenn man der einzige Anbieter ist).
Bis 2008 gab es vor allem in Deutschland und Spanien grosszügige Förderungen für alle privaten Hausbesitzer, die sich Solaranlagen kaufen wollten. Diese Förderungen gingen praktisch zur Gänze an chinesische Hersteller bzw. an deren Aktionäre. In China hat deshalb kein Arbeiter mehr verdient, und die deutschen und europäischen Anbieter gab es dann eben bald nicht mehr, weil sie preislich nicht lange mithalten konnten. Zumindest ein paar wurden durch Übernahmen “gerettet”, wobei die Retter meist von ausserhalb Europas kamen.
Ich sehe keinen Grund, eine solche Entwicklung zu wiederholen.
Dann waers vielleicht richtiger im wer-macht-gutes-staerker-Wettbewerb ernsthaft mitzumachen. Industrie foerdern plus Verbrauch foerdern, komplette Kette. Wenn die chinesische Regierung die Welt mit Solarkapazitaet fluten will um den Markt zu erobern dann erobern “wir” halt zurueck!
Vielleicht finanziert durchs Streichen jeglicher Subventionen fuer MIV, inkl. Verschiebung Strassennetz zu Schienennetz…
Europäische Unternehmen werden preislich nicht mithalten können, wenn chinesische Unternehmen unter ihren im Vergleich mit westlichen Ländern ohnehin schon eklatant niedrigen Produktionskosten anbieten. In China selbst hat sich der Preiskampf derart zugespitzt in den vergangenen Jahren, dass praktisch alle Unternehmen Verluste machen und manche schon bankrott sind (tausende chinesische Kunden haben keinen adäquaten Service mehr und bekommen keine Software-Updates).
Wettbewerb ist gut, aber die Regeln müssen für alle gleich sein. Und Dumping-Preise die unterhalb der eigenen Herstellerkosten liegen, kann es nicht geben.
Der Fehler entsteht schon dadurch, dass die Europäische Industrie vor allem auf Erdölprodukte setzt. Da müsste es einen massiven Ruck Richtung erneuerbarer Energien geben.