In Hebertshausen, eine halbe Autostunde von München entfernt, sind die Unterkünfte voll, immer mehr Menschen kommen. Aktuell leben hier 234 Geflüchtete - etwa 190 Menschen mehr, als der kleine Ort mit seinen gut 6.000 Einwohnern nach dem Verteilungsschlüssel eigentlich aufnehmen müsste. Doch Alarm schlägt hier niemand.

  • DarkThoughts@kbin.social
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    9 months ago

    Ich finde das Thema so dermaßen merkwürdig.

    “WAHH, DIE NEHMEN UNS DIE JOBS WEG! SOWIESO ZU VIELE AUSLÄNDER!”
    Während wir einen immensen Fachkräftemangel haben.

    “WAHH, DIE WOLLEN NUR DEN SOZIALSTAAT AUSNUTZEN!”
    Während wir oft keine Arbeitserlaubnis erteilen / es grundsätzlich viel zu schwer machen, obwohl viele gerade zum Arbeiten herkommen.

    Und gleichzeitig heult man über mangelnde Integration herum, während man den Menschen auch gar keine echten Chancen gibt? Keiner hat Bock in irgendeiner Flüchtlingsunterkunft und ohne Perspektive zu versauern. Da muss man sich auch nicht wundern, wenn die Leute dann kriminell werden, um überhaupt irgendwie an Geld zu kommen. Und dann hört man immer wieder von gut integrierten und produktiven Menschen die abgeschoben werden, während irgendwelche seit langem unter Beobachtung stehende Schwerstkriminelle erneut irgendeine Schandtat begehen. Ich verstehe es einfach nicht.

    Und was die schweren Straftaten geht: Wenn wir wüssten wie die ticken und ggf. vorher schon gemacht haben, z.b. einer Terrororganization angehören, würden wir die gar nicht erst ins Land lassen. Da sollte es dann auch kein Problem sein die wieder zurück zu schicken, oder mindestens in einer Sicherungsverwahrung unterzubringen.

    • trollercoaster@feddit.de
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      9 months ago

      Das Ganze ist so perfide, dass ich inzwischen glaube, es hat System. Zwar nicht unbedingt Alles von “oben” gesteuert, aber in den unteren Ebenen der Verwaltung gibt es ja auch genug “bedauerliche Einzelfälle”, die mit Spaß jede Gelegenheit nutzen, um dEn AuSlÄnDeRn in die Suppe zu pissen. Ich würde mich nicht wundern, wenn es Leute gäbe, die gerade deshalb beim Ausländeramt sind, weil sie Ausländer hassen.

      • bmaxv@noc.social
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        9 months ago

        @trollercoaster anderer Vorschlag

        Schlechte Bildung -> Fremdenfeindlichkeit

        Schlechte Bildung -> keine guten Jobs -> man muss beim Amt arbeiten

        Das ist dann kein “der arbeitet da WEIL” Zusammenhang, aber es hängt schon zusammen.

      • Spzi@lemm.ee
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        9 months ago

        Könnte auch eine Wechselwirkung sein. Ohne viel darüber zu wissen, oft hat man ja am meisten mit den Fällen zu tun, die Probleme machen.

        • Sodis@feddit.de
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          9 months ago

          Ein Kumpel von mir entscheidet über Asylanträge und der meinte auch, dass ihn die Arbeit sehr weit nach rechts in Flüchtlingsfragen gerückt hat.

  • Mateoto@lemmy.world
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    9 months ago

    Was ich nicht verstehe: über Wochen kommen ständig Berichte dass die Migration zu hoch ist. Die Ampel ist zu lax bei der Sache. Alles läuft über.

    Dann äußert sich Scholz dazu und sagt:“ja, ist zu viel” und dann bringt die Tagesschau einen Artikel raus “Nee, ist gar nicht so”.

    Es wirkt für mich wie bashing. Auf Kosten von Menschen die flüchten und nach einem leben ohne Verfolgung träumen, begegnen wir mit einer Aggression im öffentlichen Diskurs und den Medien.

    Unsere politische und mediale Diskussion ist aktuell nur noch damit beschäftigt Politik die nicht Rechts und Konservativ ist ständig anzugreifen.

    • Feels Good Man@feddit.de
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      9 months ago

      Dann äußert sich Scholz dazu und sagt:“ja, ist zu viel” und dann bringt die Tagesschau einen Artikel raus “Nee, ist gar nicht so”.

      Das ist ne Geschichte über einen Ort, davon kann man wohl kaum auf die Situation im ganzen Bundesland schließen.

      • legofreak@feddit.de
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        9 months ago

        Das ist ne Geschichte über einen Ort, davon kann man wohl kaum auf die Situation im ganzen Bundesland schließen.

        Es zeigt aber, dass es funktionieren kann, wenn man denn nur will. Das sind keine revolutionären Konzepte, die hier angewendet werden. Die Menschen kommen an, man gibt ihnen Arbeit, wo sie dringend benötigt wird. Es wird sich von Anfang an gekümmert, die Menschen werden wertgeschätzt und integriert.

        Wie oft hört man denn davon, dass Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen? Es gibt keine Deutschkurse, keine Integrationshelfer, keinen Integrationswillen von Seiten der Politik. Und dann wundert man sich, dass es nicht funktioniert.

      • Mateoto@lemmy.world
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        9 months ago

        Das ist mir klar. Aber diese Geschichten haben gefehlt in der gesamten Debatte. Vor einigen Wochen, im Peak dieser negativen medialen Diskussion, hat DLF Nova einen Beitrag über Kommunen gebracht. Dort war die Aussage: “viele Asylsuchende ja, aber keine Krise”.

        Es wurden Kommunen wie diese vorsgetellt und auch Landräte und Bürgermeister die meinten, dass die Kommunen die jetzt laut sind einfach schlecht arbeiten und die Mehrheit eigentlich kein Problem sieht oder nicht so ein extrem wie 2014 vorliegen haben.

        Und das es jetzt plötzlich positive Berichte gibt und auch nachhaltige Konzepte mit dieser Zuwanderung, hätten die letzten Wochen uns unserer gesellschaftlichen Diskussion extremst entspannt.

        Um noch ein Beispiel zu nennen: Sachleistungen statt Geld. Wird es in Bayern nach der Wahl auch nicht geben, da die CSU selber sagt das es sogar mehr Anreize schafft für Zuwanderung nach Deutschland. Wo gab es die Berichte, die das vorab schon diskutiert haben?

        • Sodis@feddit.de
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          9 months ago

          Das mit den Sachleistungen war eh die dümmste Ente jemals. Da regen sich die Länder auf, dass der Bund das ermöglichen soll, dabei hatten sie die ganze Zeit schon die Kompetenzen dafür. Ganz abgesehen davon, dass das im Ausland eh niemanden interessiert und Flüchtlinge, die Geld in die Heimat überweisen können weitere Flüchtlinge verhindern.

    • Bibez@lemmy.ml
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      9 months ago

      Das ist ein praktisches Klima zum “durchregieren”. Dabei lassen sich noch Aktivisten einlochen und niemand aus der jeweiligen in-group muss sich mit unangenehmen Themen beschäftigen.