Die polizeilich erfassten Fälle häuslicher Gewalt sind deutlich gestiegen. Weil endlich mehr Frauen die Täter anzeigen? Leider zu schön, um die ganze Wahrheit zu sein.

Das Bundeskriminalamt hat die polizeilich erfassten Fälle häuslicher Gewalt für 2022 veröffentlicht und so ermüdend das ewige Spiel aus Aufschrei und Danach-passiert-nichts ist: Natürlich ist das Bild verheerend. Allein für Gewalt in Partnerschaften wurden laut dem Lagebericht 157.550 Fälle registriert. Das sind rund 432 jeden Tag. 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Es ist ein Anstieg der Fälle um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das Schlimmste an diesen Zahlen: Sie zeigen nur das Hellfeld, also Fälle, die entweder angezeigt wurden oder durch polizeiliche Ermittlungen bekannt geworden sind. Das, was wir offiziell wissen. Doch noch immer erstatten viele Betroffene aus Scham gar keine Anzeige oder aus Angst, was sie danach erwartet.

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Eine im April veröffentlichte Dunkelfeldstudie der Hochschule Merseburg zu sexualisierter und häuslicher Gewalt für das Bundesland Sachsen ergab, dass die Bereitschaft, Anzeige zu erstatten, je nach Delikt sogar bei gerade einmal vier bis 13 Prozent liegt. Es ist gut, dass das Bundesfamilienministerium diese Zahlen nun auch bundesweit in einer Dunkelfeldbefragung erheben will, um zielgenauer Maßnahmen ergreifen zu können.

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  • Haven5341@feddit.deOP
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    1 year ago

    Keine Sorge. Mit dem Männlichkeitsbild der erstarkenden neuen Rechten/AfD wird das alles in Ordnung kommen, /s

    • Noxvento@lemmy.world
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      1 year ago

      Ganz mach dem Motto: Eine gesunde Watschen hat noch niemanden geschadet.

      Spoileralarm: doch.