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An einem Sonntag durfte ich zusammen mit meiner lieben Freundin, die mich tatkräftig bei der Vorbereitung unseres Gottesdienstes unterstützte, einen ganz besonderen Gottesdienst gestalten. Dieser Gottesdienst war speziell für LGBTQ±Personen, geflüchtete Menschen und alle, die sich in unserer Gemeinschaft ein Zuhause suchen. Es war ein Anlass, um Vielfalt zu feiern, Verständnis zu schaffen und Geborgenheit zu vermitteln.
In der heutigen Gesellschaft sind weiterhin viele Menschen mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert, insbesondere in Bezug auf ihre Identität und Herkunft. Lange Zeit wurden insbesondere langansässige Deutsche als die “Norm” betrachtet, während viele andere Gruppen oft als verzichtbar angesehen werden. Unser Gottesdienst war eine bewusste Antwort auf diese Ungerechtigkeiten. Wir wollten zeigen, dass jede*r Einzelne von uns wertvoll und schützenswert ist, unabhängig von ihrer Herkunft oder Identität.
Der Gottesdienst begann mit einer warmen Begrüßung, in der ich die anwesenden Gäste und deren Geschichten willkommenheißte. Es war mir sehr wichtig, eine einladende Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle willkommen fühlen können – ganz gleich, wer sie sind. Hierbei spiele ich nicht nur mit meinen Worten, sondern auch mit meinem äußeren Erscheinungsbild. Ich lege großen Wert darauf, gepflegt und ansprechend aufzutreten, bevor ich den Talar anlege, der für mich ein Symbol des Respekts und der Würde ist. Es ist mir ein Anliegen, dass die Community sieht, dass wir alle Teil der gleichen Schöpfung sind.
Meine Freundin und ich haben eine Atmosphäre der Feierlichkeit und des Respekts geschaffen. Die Musik war eine Mischung aus traditionellen Kirchenliedern und modernen Stücken, die die Vielfalt des Lebens und der Liebe zelebrierten. Wir haben auch Raum für persönliche Zeugnisse gelassen, bei denen einige der Anwesenden ihre Erlebnisse und Herausforderungen teilten. Diese Geschichten waren berührend und stärkend, und sie erinnerten uns daran, dass jeder von uns einen ganz persönlichen und wichtigen Weg geht.
Zusätzlich hatten wir eine kleine Ecke mit Informationsmaterialien für geflüchtete Menschen und LGBTQ±Ressourcen eingerichtet, um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und praktische Hilfe anzubieten. Es war wichtig für uns, nicht nur Worte des Trostes zu sprechen, sondern auch konkrete Unterstützung und Verbindung zu bieten.
In den Gebeten und Segnungen sprachen wir die Kraft der Liebe und der Akzeptanz an. Wir beteten für die Stärkung der Schwachen, für die Mutlosen und für alle, die auf der Suche nach einem Platz in der Welt sind. Unser Gottesdienst endete mit einem gemeinsamen Lied, das von Hoffnung und Einheit handelte.
Es war ein berührender Moment, als wir alle zusammen sangen und die Herzen miteinander verbunden waren. Im Geiste der Gemeinschaft war ich überglücklich und dankbar, dass wir diesen Raum der Vielfalt schaffen konnten. Ich hoffe, dass dieser Gottesdienst ein erster Schritt war, um Brücken zwischen den verschiedenen Gemeinschaften zu bauen und den Heilungsprozess voranzutreiben.
In Dankbarkeit für die Unterstützung, die ich erfahre, und in der Hoffnung auf viele weitere gelebte Vielfalt freue ich mich auf den nächsten Gottesdienst und darauf, weiterhin für und mit meiner Gemeinde zu arbeiten.