Ostdeutschland gilt als „gottlosester Ort der Welt“. Die vielen Kirchenbesuche an Weihnachten stehen dabei nicht für einen Umschwung, sondern machen etwas anderes deutlich.

  • Tiptopit@feddit.de
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    10 months ago

    Ich tue mich sehr schwer mit der Aussage. Einerseits: ja natürlich. Organisierte Religion hat sehr viel Übel gebracht, kam meistens mit Ausgrenzung einher und hat Machtstrukturen erschaffen, die leicht missbraucht werden können. Andererseits hat Religion es auch trotzdem geschafft Leute zusammen zu bringen und Gemeinschaft zu schaffen. Sofern soziale Durchmischung vorhanden war, hat man da eben auch Leute kennengelernt, mit denen man sonst nichts zu tun haben würde. Es wurde ein soziales Gefüge geschaffen und das ist meines Erachtens nach die Lücke, die unausgefüllt hinterlassen wird. Es gibt Abseits der organisierten Religion keine mir bekannte Massenvereinigung, die es in dem Maße schafft Leute zusammenzubringen. Das ist, finde ich, ein Verlust für die Gesellschaft, der auch stark zur Verinselung und Vereinsamung beiträgt.

    • 🦄🦄🦄@feddit.de
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      10 months ago

      Es gibt Abseits der organisierten Religion keine mir bekannte Massenvereinigung, die es in dem Maße schafft Leute zusammenzubringen.

      Du warst noch nie auf einem Metall-Konzert, oder?

      • Sodis@feddit.de
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        10 months ago

        Das ist doch nicht vergleichbar. Auf Konzerten habe ich Kontakt zu Leuten, die ich danach nicht wieder sehe oder höchstens zum nächsten ähnlichen Konzert in ein paar Monaten. Zum Gottesdienst am Wochenende kommen immer dieselben Leute, wodurch sich ein viel stärkeres soziales Netz bildet.

      • Tiptopit@feddit.de
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        10 months ago

        Tatsächlich in letzter Zeit öfters, muss aber sagen, dass ich alle Leute, außer denen, mit den ich hin bin, danach nie wieder wissentlich gesehen habe.

        Also wenn jetzt nicht gerade jeden Samstag ein Konzert der lokalen Metall-Community stattfindet, wo man da nach noch Pläuschen hält, ist das absolut nicht vergleichbar und bedient eine andere Sparte.

    • WallEx@feddit.de
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      10 months ago

      Ja schon, aber eher vor hunderten Jahren im Mittelalter, so wichtig habe ich kirchliche Institutionen schon lange nicht mehr erlebt.

      Welche Massenveranstaltungen meinst du? Gottesdienste? Dann sind Fußballspiele mit Public Viewing mMn eher geeignet und ich mag nochmal Fußball …

      Kirchen haben sich einen Platz geschaffen den es aber schon lange nicht mehr braucht. Auch im sozialen Bereich nehmen Kirchen hauptsächlich Steuergelder um soziales zu tun, statt ihr eigenes, erhebliches Kapital zu nutzen. Kirchen ist überholt .

      • Tiptopit@feddit.de
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        10 months ago

        In meiner Jugendzeit (so 2000er bis 2010er Jahre) war die örtliche Gemeinde bei meinen Eltern noch sehr aktiv, sowohl in der Jugendarbeit (Messdiener, Pfadfinder), als auch was andere Vereinigungen (KAB, KFD, Kolping, etc.) angeht. Neben Gottesdiensten gab es noch viele andere Veranstaltungen, die die Leute zusammenbringen: Gemeindefest, Patronatsfest, generell Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und einiges mehr.

        Gerade in der Jugendarbeit wurden da Kinder unterschiedlicher Schichten, Bildung und Sportlichkeit zusammengeführt, die sich sonst wahrscheinlich nicht unbedingt kennengelernt hätten. Bei den anderen Vereinigungen ähnlich.

        Ist ironischerweise damals sehr viel an einem miserablen Pastor zerbrochen.

        Was ich meinte war Massenvereinigung, nicht Veranstaltung. Also ein Verein/Vereinigung der weite Teile der Gesellschaft zusammenführen kann.

        • voodoocode@feddit.de
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          10 months ago

          Gerade in der Jugendarbeit wurden da Kinder unterschiedlicher Schichten, Bildung und Sportlichkeit zusammengeführt, die sich sonst wahrscheinlich nicht unbedingt kennengelernt hätten

          Aber nicht verschiedene Glauben oder Konfessionen