• PreppaWuzz@discuss.tchncs.de
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    1 year ago

    Das Meckern nutzt aber nichts. Es nutzt nur, etwas anzupacken. Immer nur anderen die Schuld zuzuschieben, das kenne ich von meinen Kindern, da sind dann Mama und Papa schuld, dass das Glas runtergefallen sind, weil die abgelenkt haben. Das nutzt aber nix, das Glas ist trotzdem kaputt und der Saft ist überall rumgespritzt, und es ist viel wichtiger das jetzt wegzumachen, anstatt sich drüber zu streiten wer dran Schuld hat.

    Und zurück zum eigentlichen Thema. Was mich stört, ist die Aussage, dass hier quasi ein ganzes Land an sowas wie posttraumatischen Belastungsstörungen leidet. Das ist totaler Blödsinn und hat als Grundlage, dass jeder hier ein Recht auf Friede-Freude-Eierkuchen hat. Das gibt es nicht, jedes Leben ist anders und es ist vor allem immer ein Auf und Ab. Mein Punkt ist, dass es uns hier trotz vieler verbesserungswürdiger Punkte immer noch um so vieles besser geht als an vielen anderen Punkten der Welt, und das Gejammer auf extrem hohem Niveau daherkommt. Es gibt eine Menge Menschen auf der Welt, die sofort mit fast jedem Menschen im deutschsprachigen Raum tauschen würden, weil unsere gesellschaftlichen Probleme Kindergarten sind, gegen das was in Ihrem Heimatland passiert. Und da rede ich noch nicht mal vom Klimawandel, denn der hat sich bei uns noch gar nicht als gesellschaftliches Problem manifestiert. Das kommt erst noch, bisher wird hauptsächlich darüber geredet, ernsthafte gesellschaftliche Probleme werden erst noch kommen, wenn die Migrationswellen stärker werden.

    Die Generationen ab 1970 rum haben halt das Problem, dass sie auf einem extrem hohen Niveau aufgewachsen sind, und immer noch leben. Viele haben Angst dieses Niveau nicht halten zu können, und das ist nachvollziehbar, aber man muss etwas tun damit so bleibt, und Jammern gehört nicht dazu.

    • quarry_coerce248@discuss.tchncs.de
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      1 year ago

      Ich glaube ich hab jetzt ein bisschen besser verstanden, worauf du hinaus willst.

      Im Status Quo wird viel über Kinderkram gemeckert und PTBS von diversen anderen Krisen diagnostiziert, und Klima ist noch nicht als Schädigung real geworden. Du befürchtest, dass PTBS als Ausrede für zu sanfte Maßnahmen herhält, weil wir angeblich alle schon zu belastet wären, dabei ist diese Belastung nur ein nicht eingelöster Anspruch an ein unhaltbar hohes Wohlstandsniveau.

      Was wir jedoch Menschen klar machen müssen, ist dass die Klimakatastrophe kommt, wenn wir uns ihr nicht entschlossen entgegenstellen. Wir dürfen nicht wegschauen, und um das zu erleichtern sollten wir nicht zu viel darüber jammern, wie schlecht es jetzt schon geht, sondern müssen auch sehen, dass andere Menschen mit schlimmeren Situationen klar kommen (müssen) und wir uns deshalb Klimaschutz leisten können.

      Ist das eher so, wie du denkst? Wenn ja dann kann ich dem zustimmen.

      Ich bin nur noch nicht sicher, was ich mit der PTBS-“Diagnose” anfange. Denn ich bin mir nicht so sicher wie du, dass das einfach nur aus falschen Ansprüchen resultiert. Mich hat Corona auch ziemlich fertig gemacht und die Dauer-Präsenz des Ukraine-Krieges. Klar ist es keine richtige Diagnose, aber ich fühle diese politische Müdigkeit. Trotzdem bin ich Klimaaktivist, aber es kostet Überwindung. Ich bin für allen wissenschaftlich begründbaren Input dankbar, der mir und uns allen hilft, Menschen von der Dringlichkeit der Klimakatastrophe zu überzeugen und zum Handeln zu bringen. Also zB auf welche Botschaften wir den Fokus legen sollten, ob emotional, Fakten, Schock, Utopie, Gerechtigkeit, Appell, Schuldzuweisung etc. Wenn bestimmte Botschaften bei PTBS definitiv der falsche Ansatz sind und ein relevanter Anteil der Bevölkerung zumindest in ähnlich wirkender Verfassung wie PTBS sich befindet, dann sollten wir versuchen, die Botschaften anzupassen.