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Ich beschäftige mich gerade (aus gegebenem Anlass) intensiv mit Hitlers Weg zur Macht. Und eine Sache kann ich mir auch nach längerer Recherche nicht erklären:

Die NSDAP und ihre Parteizeitung wurden 1924 verboten und Hitler eingesperrt. In der Folge war die völkische Bewegung führerlos und die zerstrittenen Nachfolgeparteien erreichten nur noch 3% der Stimmen bei der Reichstagswahl.
Aber nach der vorzeitigen Entlassung Hitlers aus dem Gefängnis schreibt er einen Brief an den Bayrischen Ministerpräsidenten Heinrich Held, und daraufhin wird das Parteiverbot schon nach einem Jahr wieder aufgehoben.

– Warum konnte der Bayrische Ministerpräsident das veranlassen? Müsste das nicht ein Gericht entscheiden?
– Warum hat er es veranlasst? Schon im Gründungstext der NSDAP steht deren ganze Ideologie drin, die auch gegen die Weimarer Verfassung verstoßen hat. Außerdem hatte die Partei im Jahr davor erst versucht, gewaltsam die Macht an sich zu reißen.

  • bmaxv@noc.social
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    5 months ago

    @KISSmyOS

    Von mir die naive Antwort: 1. weil er es konnte 2. weil die sich taktische Vorteile davon versprochen haben.

    Man sollte daran erinnern das das ganze von dem Kontext sehr, sehr, sehr blutiger Revolution und Bürgerkrieg in Russland steht, und die damaligen Sozialisten den Plan der Weltrevolution noch nicht aufgegeben hatten.

    Und auf jeden Fall klar war, das wenn man eine ähnliche Situation in Deutschland nicht vermeiden kann, man nicht zu den Verlierern gehören wollte.

    • tillimarleen@feddit.de
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      ·
      5 months ago

      Aber nicht vergessen, dass neben der panischen Angst vor dem Kommunismus, vor allem das Völkische, der Antisemitismus, die „verlorenen“ Gebiete, zu einer kaputten, von Ressentiments durchzogenen Gesellschaft geführt haben.