Bist du dir da mit deiner Definition sicher?
Mag sein, dass ich hier die Begriffe „Nutzen“, also Vergleich zu Placebo sowie „Zusatznutzen“, also dem Vergleich mit der Standardtherapie, unzulässig vermischt habe. Das ändert aber nichts an meinem Argument, nämlich das der Vergleich mit dem neuen Wirkstoff keinen Unterschied erkennen lässt, den man nicht mit statistichen Schwankungen erklären kann, und sich daraus eben nicht ableiten lässt, dass einzelne von der Behandlung doch profitieren.
Sicher sind die Probanden eine Subgruppe, aber das ist dann ja aus Sicht der Forschung trotzdem die Einstiegsstufe. Wenn ich also ein Medikament entwickle dass sich, sagen wir, an Männer im Alter von 50+ mit ED richtet, dann mache ich das als ersten Schritt. Offensichtlich fange ich hier nicht mit einer Gruppe an, die den gesamten Bevölkerungsdurchschnitt abbildet, das wäre unsinnig. Und nichts spricht dagegen, die Resultate so einer Studie dann kleinteiliger zu betrachten, also nach Alter, sozioökonomischem Status, Comorbiditäten etc. Wenn sich dann da aber auch nichts finden lässt, sehe ich die Wiederholung der Studie mit immer spezifischeren Subgruppen als nicht mehr zielführend an.
Profite oder nicht, aber wir haben nur begrenzte Resssourcen und irgendwo muss man mal einen Schlussstrich ziehen und sich einem anderen Wirkstoff, einer anderen Diagnose zuwenden.