“Relativieren” ist zumindest für mich das falsche Wort. Ich glaube zumindest die Beweggründe beider Seiten zu verstehen. Dass der Staat Israel existiert ist wichtig und richtig. Wie Israel entstanden ist, und die weitere Geschichte danach ist aber problematisch. Die palästinensische Bevölkerung verlor in der Zeit der Gründung von Israel viele Gebiete, die früher ihre Heimat waren an fremde Menschen. Es gab die säkulärere PLO und die zu Beginn kleinere fundamentalistische Hamas (die möglicherweise in ihren Anfängen sogar von Israel als Gegenspieler zur PLO als “divide and conquer Taktik” unterstützt wurde - das wird heute zwar dementiert ISBN 3-7205-2820-0-Seite 32, klingt mir aber nicht an den Haaren herbeigezogen). Hamas wurde immer extremer, Moscheenbau, Koranschulen, etc. Israel besiedelte Bereiche im Westjordanland indem sie Palästinenser von ihrem Zuhause vertrieben haben. Immer wieder Attentate. Dann nehmen wir noch die ganzen extremistischen Herrscher auf beiden Seiten her, die mehr und mehr Öl ins Feuer gegossen haben und wir stehen vor einem unlösbaren Dauerkonflikt, unter dem die Mehrheit der Menschen, die einfach nur ihr Leben leben wollen, nur noch leiden.
Es gab schon so viele Versuche von ausserhalb, Frieden zu stiften, aber Ruhe war wohl noch nie. Und ob in absehbarer Zeit Frieden - oder zumindest ein dauerhafter Waffenstillstand möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Zu tief sind die Gräben, zu hart die Fronten. Daran haben beide Seiten Schuld. Der aktuelle Zustand ist eine menschliche Tragödie.
Ich maße mir also nicht an, für eine Seite Partei zu ergreifen. Es ist eine zu verfahrene Situation, zu viele Verbrechen auf beiden Seiten.
Aufmerksam lesen: Ich glaube, die Beweggründe zu verstehen. Greueltaten≠Beweggründe.
Konsens erreichen wir beide wohl keinen. Nicht einmal ein bisserl. Tja.