Im Vorfeld eines Amazonas-Gipfels im August geben sich die Präsidenten Brasiliens und Kolumbiens betont geschlossen. Andere Staaten sollten gleichziehen, fordern sie - und reichere Länder finanzielle Unterstützung leisten.
Oh, ja also wenn’s darum geht dass tatsächlich mal was gemacht und bezahlt werden soll, dann soll der Westen natürlich das bitte übernehmen. Aber bei allem anderen ist natürlich russland der viel tollere Partner.
Sie könnten ja mal überlegen, Kritik gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu äußern, vlt. bekommen sie ja dadurch mehr westliche Unterstützung.
Auch wenn ich dir recht gebe und mir eine deutliche Distanzierung zu Russland wünsche…ich will nicht wegen “Befindlichkeiten” die Lunge der Welt opfern. Mir ist völlig bewusst, dass das überspitzt formuliert ist.
Das ist eine globale Verantwortung, die über alles hinaus geht, was Politik betrifft. Der Regenwald sollte gemeinsam geschützt werden, damit er uns allen erhalten bleibt.
Yeah, sehe ich auch so. Aber man sollte trotzdem mal zumindest bluffen und ein wenig Hardball vortäuschen. Man muss seine Drohungen ja nicht immer wahr machen.
Ganz ehrlich: Wir können froh sein, dass diese Länder jetzt erstmals ernsthaft überlegen den Regenwald zu schützen und dafür mit uns zusammenarbeiten wollen. Und das obwohl es ihnen wirtschaftlich erstmal Nachteile bringen wird. Von daher sollten wir sie darin bestärken und nicht versuchen irgendwelche Spielchen zu machen. Vor allem weil die Länder in Südamerika oft genug vom Westen (vor allem den USA) verarscht / gecoupt etc wurden.
Das klingt ein bisschen arg kolonialistisch. Die Staaten der “dritten Welt” müssen einen sehr komplizierten Balanceakt halten, um ihre Länder zu entwickeln, ohne völlig in die Abhängigkeit einer Supermacht oder Blocks zu geraten. Sonst wird bei Bedarf mal wieder von einer öhh… sehr lupenrein demokratischen Revolution mit kleiner Unterstützung der CIA geputscht.
Das man für Staaten die ehemals Kolonien und später in postkoloniale Abhängigkeitsbeziehungen waren die Maßgabe setzt, sich erstmal in einer Geste der westlichen Linie zu unterwerfen, bevor man über sinnvolle Zusammenarbeit redet.
Damit wird weiter die Abhängigkeit und die Vormachtstellung der ehemaligen Kolonialisten noch mal hervorgehoben.
Wenn es um sachliche Anforderungen geht, etwa sicherzustellen, dass Mittel nicht über Umwege Russland zu Gute kommen, oder wenn eine konkrete Unterstützung Russlands vorläge, dann kann und muss man dafür selbstverständlich Kriterien setzen. Aber nicht als pauschales “sagt erstmal, was wir hören wollen und dann reden wir weiter.”
Ich denke bei einer Ächtung des besagten Angriffskrieges geht es um mehr als eine Geste. Kann man natürlich drüber streiten, was das mit dem Schutz des Regenwaldes zu tun hat. Inwiefern eine Ächtung des Krieges einen CIA Putsch begünstigt ist mir aber auch nicht klar.
Inwiefern eine Ächtung des Krieges einen CIA Putsch begünstigt ist mir aber auch nicht klar.
Eine Weltordnung, in der es unmöglich (oder - siehe Russland - extremst unrentabel) geworden ist, durch einen Angriffskrieg die Kontrolle über strategisch oder wirtschaftlich wichtige Gebiete zu erlangen, ist eine Weltordnung, in der man solche Kontrolle erlangt, indem man die dortige Regierung durch eine freundlich gesinnte ersetzt. Das ist natürlich im Interesse der USA, die der unangefochtene Meister in dieser Art imperialistischer Machtausübung sind.
Wer ist „man“ in dem Beispiel und wessen Regierung soll hier ersetzt werden? Und was hat das damit zu tun, dass die beiden Länder eine klare Position zum Überfall auf die Ukraine zeigen sollten?
Dein Argument scheint hauptsächlich „USA schlecht“ zu sein. Nur leuchtet mir nicht ein, was das mit unseren Ansprüchen an unsere Partner zu tun hat.
Jede imperialistische Macht, und alle, die es werden wollen.
und wessen Regierung soll hier ersetzt werden?
Die Regierung eines Staates, der deinen Ölkonzernen nicht erlauben will, dessen Ölfelder aufzukaufen, oder der deinem Militär keine Basis verpachten will.
Dein Argument scheint hauptsächlich „USA schlecht“ zu sein.
Mein Argument ist “USA imperialistisch”. Ich sage nicht, dass das schlecht ist (ich bin im Gegenteil der Meinung, dass das für die meisten Menschen auf der Welt deutlich besser ist als die meisten realistischen Alternativen), aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass es aus der Perspektive der brasilianischen Regierung so aussieht.
Den russischen Angriffskrieg zu verurteilen, bedeutet halt aus der Perspektive, eine Weltordnung zu akzeptieren, in der die USA weiterhin die Möglichkeit haben, unfreundliche Regierungen wegzuputschen und dadurch ihre Vorherrschaft zu sichern, während potenzielle Herausforderer (China, Russland, Indien… und vielleicht sogar Brasilien?) keine Möglichkeit haben, ihre Nachbarn militärisch zu unterwerfen, und dadurch ihre Macht so auszuweiten, dass sie irgendwann den USA die Stirn bieten könnten.
“Angriffskrieg böse” ist in meinen Augen durchaus eine moralisch richtige Haltung. Für Staaten wie die USA oder Deutschland ist diese moralisch richtige Haltung allerdings gleichzeitig in ihrem geostrategischen Interesse. Für Staaten wie Brasilien eben nicht unbedingt. Es ist immer einfach, moralisch korrekt zu sein, wenn man gleichzeitig davon profitiert.
Den russischen Angriffskrieg zu verurteilen, bedeutet halt aus der Perspektive, eine Weltordnung zu akzeptieren, in der die USA weiterhin die Möglichkeit haben, unfreundliche Regierungen wegzuputschen und dadurch ihre Vorherrschaft zu sichern, während potenzielle Herausforderer (China, Russland, Indien… und vielleicht sogar Brasilien?) keine Möglichkeit haben, ihre Nachbarn militärisch zu unterwerfen, und dadurch ihre Macht so auszuweiten, dass sie irgendwann den USA die Stirn bieten könnten.
Was? Weil ich Angriffskriege verurteile muss ich ausländische Putsch akzeptieren? Und das nur weil die armen Autokratien dieser Welt ihre Nachbarn nicht mehr einfach erobern können? Was ist das denn für eine verquere Logik?
Politische Allianzen kommen in deiner Welt nicht vor? Die EU wurde also auch durch Putsch oder Krieg geformt? Weil sonst hätten die ja ihre aktuelle Macht nie erreichen können…
Niemand hält den “Westen”, was auch immer das sein soll, auf einen besseren Deal anzubieten als Russland. Ukraine ist da nämlich weit weg und es ist nicht so das wir uns all zu sehr um regionale Konflikte am anderen Ende der Welt scheren. Um den Regenwald, dagegen sollten wir uns alle Sorgen machen.
Oh, ja also wenn’s darum geht dass tatsächlich mal was gemacht und bezahlt werden soll, dann soll der Westen natürlich das bitte übernehmen. Aber bei allem anderen ist natürlich russland der viel tollere Partner.
Sie könnten ja mal überlegen, Kritik gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu äußern, vlt. bekommen sie ja dadurch mehr westliche Unterstützung.
Auch wenn ich dir recht gebe und mir eine deutliche Distanzierung zu Russland wünsche…ich will nicht wegen “Befindlichkeiten” die Lunge der Welt opfern. Mir ist völlig bewusst, dass das überspitzt formuliert ist.
Das ist eine globale Verantwortung, die über alles hinaus geht, was Politik betrifft. Der Regenwald sollte gemeinsam geschützt werden, damit er uns allen erhalten bleibt.
Yeah, sehe ich auch so. Aber man sollte trotzdem mal zumindest bluffen und ein wenig Hardball vortäuschen. Man muss seine Drohungen ja nicht immer wahr machen.
Ganz ehrlich: Wir können froh sein, dass diese Länder jetzt erstmals ernsthaft überlegen den Regenwald zu schützen und dafür mit uns zusammenarbeiten wollen. Und das obwohl es ihnen wirtschaftlich erstmal Nachteile bringen wird. Von daher sollten wir sie darin bestärken und nicht versuchen irgendwelche Spielchen zu machen. Vor allem weil die Länder in Südamerika oft genug vom Westen (vor allem den USA) verarscht / gecoupt etc wurden.
Das klingt ein bisschen arg kolonialistisch. Die Staaten der “dritten Welt” müssen einen sehr komplizierten Balanceakt halten, um ihre Länder zu entwickeln, ohne völlig in die Abhängigkeit einer Supermacht oder Blocks zu geraten. Sonst wird bei Bedarf mal wieder von einer öhh… sehr lupenrein demokratischen Revolution mit kleiner Unterstützung der CIA geputscht.
Kannst du erläutern, welchen Teil du kolionalistisch fandest? Dass Op ne Meinung zu deren Außenpolitik hat?
Das man für Staaten die ehemals Kolonien und später in postkoloniale Abhängigkeitsbeziehungen waren die Maßgabe setzt, sich erstmal in einer Geste der westlichen Linie zu unterwerfen, bevor man über sinnvolle Zusammenarbeit redet.
Damit wird weiter die Abhängigkeit und die Vormachtstellung der ehemaligen Kolonialisten noch mal hervorgehoben.
Wenn es um sachliche Anforderungen geht, etwa sicherzustellen, dass Mittel nicht über Umwege Russland zu Gute kommen, oder wenn eine konkrete Unterstützung Russlands vorläge, dann kann und muss man dafür selbstverständlich Kriterien setzen. Aber nicht als pauschales “sagt erstmal, was wir hören wollen und dann reden wir weiter.”
Ich denke bei einer Ächtung des besagten Angriffskrieges geht es um mehr als eine Geste. Kann man natürlich drüber streiten, was das mit dem Schutz des Regenwaldes zu tun hat. Inwiefern eine Ächtung des Krieges einen CIA Putsch begünstigt ist mir aber auch nicht klar.
Eine Weltordnung, in der es unmöglich (oder - siehe Russland - extremst unrentabel) geworden ist, durch einen Angriffskrieg die Kontrolle über strategisch oder wirtschaftlich wichtige Gebiete zu erlangen, ist eine Weltordnung, in der man solche Kontrolle erlangt, indem man die dortige Regierung durch eine freundlich gesinnte ersetzt. Das ist natürlich im Interesse der USA, die der unangefochtene Meister in dieser Art imperialistischer Machtausübung sind.
Wer ist „man“ in dem Beispiel und wessen Regierung soll hier ersetzt werden? Und was hat das damit zu tun, dass die beiden Länder eine klare Position zum Überfall auf die Ukraine zeigen sollten?
Dein Argument scheint hauptsächlich „USA schlecht“ zu sein. Nur leuchtet mir nicht ein, was das mit unseren Ansprüchen an unsere Partner zu tun hat.
Jede imperialistische Macht, und alle, die es werden wollen.
Die Regierung eines Staates, der deinen Ölkonzernen nicht erlauben will, dessen Ölfelder aufzukaufen, oder der deinem Militär keine Basis verpachten will.
Mein Argument ist “USA imperialistisch”. Ich sage nicht, dass das schlecht ist (ich bin im Gegenteil der Meinung, dass das für die meisten Menschen auf der Welt deutlich besser ist als die meisten realistischen Alternativen), aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass es aus der Perspektive der brasilianischen Regierung so aussieht.
Den russischen Angriffskrieg zu verurteilen, bedeutet halt aus der Perspektive, eine Weltordnung zu akzeptieren, in der die USA weiterhin die Möglichkeit haben, unfreundliche Regierungen wegzuputschen und dadurch ihre Vorherrschaft zu sichern, während potenzielle Herausforderer (China, Russland, Indien… und vielleicht sogar Brasilien?) keine Möglichkeit haben, ihre Nachbarn militärisch zu unterwerfen, und dadurch ihre Macht so auszuweiten, dass sie irgendwann den USA die Stirn bieten könnten.
“Angriffskrieg böse” ist in meinen Augen durchaus eine moralisch richtige Haltung. Für Staaten wie die USA oder Deutschland ist diese moralisch richtige Haltung allerdings gleichzeitig in ihrem geostrategischen Interesse. Für Staaten wie Brasilien eben nicht unbedingt. Es ist immer einfach, moralisch korrekt zu sein, wenn man gleichzeitig davon profitiert.
Was? Weil ich Angriffskriege verurteile muss ich ausländische Putsch akzeptieren? Und das nur weil die armen Autokratien dieser Welt ihre Nachbarn nicht mehr einfach erobern können? Was ist das denn für eine verquere Logik?
Politische Allianzen kommen in deiner Welt nicht vor? Die EU wurde also auch durch Putsch oder Krieg geformt? Weil sonst hätten die ja ihre aktuelle Macht nie erreichen können…
Kowtow bitteeeeee
Niemand hält den “Westen”, was auch immer das sein soll, auf einen besseren Deal anzubieten als Russland. Ukraine ist da nämlich weit weg und es ist nicht so das wir uns all zu sehr um regionale Konflikte am anderen Ende der Welt scheren. Um den Regenwald, dagegen sollten wir uns alle Sorgen machen.
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