Mit ihrem Brandbrief hatten zwei Lehrer eine breite Debatte über Rechtsextremismus an Schulen in Brandenburg ausgelöst. Nach weiteren Attacken stellten sie einen Antrag auf Versetzung. Sie prangern fehlende Hilfe an. Von Simone Brannahl, Silvio Duwe und Jo Goll
Hier mal eine vermutlich kontroverse Meinung zu dem Thema: Ich glaube dem Bildungsminister, dass er ein Gesprächsangebot unterbreitet hat.
Warum? Weil ich mich kurz nach seiner Ernennung im Mai ebenfalls mit einem Problem im brandenburgischen Bildungswesen an das Ministerium gewandt habe. Dabei habe ich nicht mal eine besonders hilfreiche Antwort erwartet, und erst recht keine Antwort von Freiberg persönlich. Trotzdem hat sich ebendieser Minister ganz offensichtlich gut über die beschriebene Problematik informiert und mir seine nächsten Schritte ausführlich beschrieben. Will sagen: Der wirkt auf mich bislang nicht wie jemand, der Probleme ignoriert oder aussitzt (anders als andere Kabinettsmitglieder).
Das ist natürlich eine sehr persönliche Sichtweise, trotzdem möchte ich das (obwohl ich nicht gerade Fan seiner Partei bin) einmal festhalten.
Glaube ich trotzdem, dass Laura Nickel und Max Teske das Angebot nie erhalten habe? 100%ig. Weshalb? Weil ich sowohl von Schulämtern als auch von einigen Schulleitungen hier im Land eher wenig halte, wenn es um die Bekämpfung rechter Umtriebe geht. Hier in Bernau haben sich vor Kurzem erst zahlreiche Schüler versammelt und beim CSD ihre herzzerreißenden und teils brutalen Geschichten erzählt. Meine Vermutung wäre also erstmal, dass die entsprechende Einladung irgendwo zwischen Ministern und Lehrerin “verloren” ging.
Aktuell habe ich vor allem auch durch den öffentlichen Druck noch die Hoffnung, dass das Ministerium es mit der neuen Spitze schafft, die zugrundeliegenden strukturellen Probleme in den Griff zu bekommen. Das wird sicherlich nicht einfach bei Einstellungen wie dieser, die sich sicherlich auch in vielen hiesigen Behörden findet:
Dazu möchte ich sagen: Halt dein Maul, Ira Frackmann. Die Region Brandenburg bringen vor allem die ganzen Drecksnazis hier in Verruf, zusammen mit Menschen wie dir, die ebendiesen Drecksnazis Rückendeckung geben.
Klingt im Artikel ziemlich genau danach.
Zu Frau Frackmann von der CDU kann man auch nur den Kopf schütteln. Statt das Missstände ans Licht gebracht und aufgearbeitet werden, soll das lieber “im Ort” aka “in der Familie” geklärt werden. Das sind diese Parallelgesellschaften vor denen die CDU bei Menschen mit Migrationshintergrund immer warnt.
Jo, ich will jetzt auch nicht sagen, dass Freiberg fehlerfrei ist, der Artikel zeigt ja sehr widersprüchliches Verhalten von verschiedenen Seiten (Freiberg und Schulamt und Schulleitung) auf. Dass sich die Lehrer hier verloren fühlen und im Zweifel mit der Presse reden, kann ich gut nachvollziehen (und finde es auch gut, dass der RBB hier zuhört und ausführlich bereichtet).
Wollte trotzdem meinen persönlichen Eindruck schildern, eben weil der sich doch etwas von dem im Artikel gezeichneten Bild unterscheidet.