Ohne jetzt die genauen Prozesseffizenz zu kennen sieht das sehr energieaufwendig aus. Die Lüfter, Erhitzer und Pumpen müssten ja komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden – sonst dreht man sich nur im Kreis. Und wir sind bei weitem noch nicht so weit, dass wir den gesamten Primärenergiebedarf erneuerbar decken können. Auf die schnelle kann ich auch nicht beurteilen wie viel geeignetes geologisches Substrat es dafür gibt und wie weit sich das skalieren lassen würde. Wird das CO2 wirklich inert in der Tiefe gebunden ist es auf jeden Fall besser in dieser Hinsicht als die organische Einlagerung in Bäumen.
Vom Prinzip her bleibt aber das Problem bestehen: das ist auch nur eine “end of pipe” bzw aftereffect Technologie. Sie sollte nicht als bequeme Rechtfertigung genutzt werden bestehende Konsummuster und Produktionsmethoden umzugestalten. Euro für Euro werden Investitionen in den öffentlichen Verkehr oder energetische Gebäudesanierung sich viel mehr lohnen als im Nachhinein CO2 aus der Luft zu filtern.
Vielleicht kann es sehr langfristig eine Lösung sein Fluktuationsüberschüsse an erneuerbarer Energie sinnvoll einzusetzen anstatt sie verpuffen zu lassen (angenommen es gibt auch in Zukunft keine großartigen Speicherkapazitäten).
Ja, alles richtig. Die Anlage steht in Island, wo (angeblich) mehr als genug erneuerbare Energie verfügbar ist. Das Gestein ist anscheinend geeignet. Man kann ja über dieses eine Projekt reden, ohne den Anspruch zu haben, das müsse überall und im gleichen Umfang wie Emissionen passieren.
Auch dass es kein Ersatz für Vermeidung ist, sagen sie auf ihrer Homepage. Vermeidung ist definitiv günstiger und unproblematischer.
Dennoch finde ich das konkrete Projekt ein gutes Gegenbeispiel für “Kompensierung schlecht”. Auf die Umsetzung kommt es an.
Ja, Kompensierung ist nicht an sich schlecht. Ist halt eines der vielen Werkzeugen aus dem Kasten. Sie soll halt nur nicht als Allheillmittel gesehen werden. Gerade CO2 Kompensationen sind ja da sehr in den Unruf gekommen in Verbindung mit Greenwashing (der Gerichtsfall aus diesem Post ist ein typischer Fall).
Was an sich auch eine gute Sache ist, ist Technologietransfer als Kompensationsleistung. Also zB eine deutsche Firma berechnet die Menge an Geld um ihr Kraftwerk von 40% auf 41% Effizienz zu steigern. Das Geld wird dann aber in ein Kraftwerk in Bangladesh gesteckt um dort den Wirkungsgrad von 33% auf 37% zu erhöhen, was ungemein viel mehr Emissionen einspart. “an sich” weil auch das natürlich missbraucht wird, zB in dem man sich Techniktransfer als Kompensation anrechnen lässt, die ohnehin passiert wären und so dann im eigenen Land untätig sein kann.
Ohne jetzt die genauen Prozesseffizenz zu kennen sieht das sehr energieaufwendig aus. Die Lüfter, Erhitzer und Pumpen müssten ja komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden – sonst dreht man sich nur im Kreis. Und wir sind bei weitem noch nicht so weit, dass wir den gesamten Primärenergiebedarf erneuerbar decken können. Auf die schnelle kann ich auch nicht beurteilen wie viel geeignetes geologisches Substrat es dafür gibt und wie weit sich das skalieren lassen würde. Wird das CO2 wirklich inert in der Tiefe gebunden ist es auf jeden Fall besser in dieser Hinsicht als die organische Einlagerung in Bäumen.
Vom Prinzip her bleibt aber das Problem bestehen: das ist auch nur eine “end of pipe” bzw aftereffect Technologie. Sie sollte nicht als bequeme Rechtfertigung genutzt werden bestehende Konsummuster und Produktionsmethoden umzugestalten. Euro für Euro werden Investitionen in den öffentlichen Verkehr oder energetische Gebäudesanierung sich viel mehr lohnen als im Nachhinein CO2 aus der Luft zu filtern.
Vielleicht kann es sehr langfristig eine Lösung sein Fluktuationsüberschüsse an erneuerbarer Energie sinnvoll einzusetzen anstatt sie verpuffen zu lassen (angenommen es gibt auch in Zukunft keine großartigen Speicherkapazitäten).
Ja, alles richtig. Die Anlage steht in Island, wo (angeblich) mehr als genug erneuerbare Energie verfügbar ist. Das Gestein ist anscheinend geeignet. Man kann ja über dieses eine Projekt reden, ohne den Anspruch zu haben, das müsse überall und im gleichen Umfang wie Emissionen passieren.
Auch dass es kein Ersatz für Vermeidung ist, sagen sie auf ihrer Homepage. Vermeidung ist definitiv günstiger und unproblematischer.
Dennoch finde ich das konkrete Projekt ein gutes Gegenbeispiel für “Kompensierung schlecht”. Auf die Umsetzung kommt es an.
Ja, Kompensierung ist nicht an sich schlecht. Ist halt eines der vielen Werkzeugen aus dem Kasten. Sie soll halt nur nicht als Allheillmittel gesehen werden. Gerade CO2 Kompensationen sind ja da sehr in den Unruf gekommen in Verbindung mit Greenwashing (der Gerichtsfall aus diesem Post ist ein typischer Fall).
Was an sich auch eine gute Sache ist, ist Technologietransfer als Kompensationsleistung. Also zB eine deutsche Firma berechnet die Menge an Geld um ihr Kraftwerk von 40% auf 41% Effizienz zu steigern. Das Geld wird dann aber in ein Kraftwerk in Bangladesh gesteckt um dort den Wirkungsgrad von 33% auf 37% zu erhöhen, was ungemein viel mehr Emissionen einspart. “an sich” weil auch das natürlich missbraucht wird, zB in dem man sich Techniktransfer als Kompensation anrechnen lässt, die ohnehin passiert wären und so dann im eigenen Land untätig sein kann.