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Cake day: June 20th, 2023

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  • Sehr interessant und durchaus plausibel, nur eine kleinere Anmerkung.

    Ein europaweites Stromnetz, funktioniert gerade mit erneuerbaren super. Die Bedingungen unterscheiden sich vielleicht nicht zwischen Belgien und den Niederlanden allzu spürbar, aber zwischen Belgien und Italien (bsw.) sehr wohl. Ja, Atomkraftwerke produzieren immer überall gleich viel Energie. Diese angebliche Stärke ist tatsächlich eine ihrer Schwächen. Bei Erneuerbaren ist es sehr wohl ortsabhängig, was ein großer Vorteil ist.

    Statstisch gesehen reduziert sich das Risiko einer kompletten Flaute (kein Wind, keine Sonne) natürlich umso größer der Bereich ist, den man betrachtet. Das bedeutet mit einer vernünftigen Verteilung und einem europaweiten Stromnetz, sind Erneuerbare praktisch grundlastfähig (eigentlich trifft das auch schon deutschlandweit zu, aber größer ist in diesem Fall tatsächlich noch besser).

    Also auch wenn Frankreich den europäischen Strommarkt tatsächlich genutzt hat, um die eigenen Schwächen im Ausbau zu kaschieren, so ist dasselbe Konzept, wenn es um erneuerbare geht, tatsächlich so gewollt.




  • Vermutlich schon. Es wird dadurch tendenziell Wertschöpfung an Zulieferer (Batteriehersteller etc.) ausgelagert und die bekommen dann auch ein größeres Stück vom Gewinn.

    Ich denke ehrlich gesagt, dass das Gegenteil der Fall ist. Einer der hervorstechendsten Unterschiede zwischen E-Auto und Verbrenner ist die Differenz der verbauten Teile. Für einen Verbrenner sind wesentlich mehr notwendig, was sich auch in der Zahl der Zulieferer niederschlägt. Tatsächlich dürfte der Trend zu E-Autos für die Zuliefererbranche deutlich verherrender sein, als für die großen Autokonzerne (mit Ausnahme der Unternehmen, die ein paar Jahre vorgedacht und sich bereits auf das kommende eingestellt haben, aber hier sind wir wieder beim selben Thema).

    Zugegeben, die geringere Quantität an Zulieferern ändert wenig daran, dass die Batterie im Augenblick einen deutlich größeren Anteil am Wert eines Autos hat, als sagen wir ein übliches 6-Gang Getriebe. Trotzdem bezweifle ich, dass die Autohersteller hier mehr an externe Zulieferer abdrücken müssen, als zuvor. Zumindest nicht langfristig. Derzeit stehen sie womöglich wieder vor dem Problem, dass sie nicht rechtzeitig in die zugehörige Industrie investiert haben und kurzfristig Verträge schließen müssen. Langfristig gehe ich allerdings davon aus, dass sie diesbezüglich massiv kosten einsparen können, insbesondere wenn sie die Betteriefertigung selbst übernehmen (was bei einigen großen Autoherstellern bereits der Fall ist und bei anderen wie VW zumindest im Aufbau).

    So oder so. Ein E-Auto ist im Kern deutlich weniger Komplex als ein Verbrenner. Der derzeitige Flaschenhals für den Preis (die Akkuproduktion), war lange Zeit vor allem ein materialwissenschaftliches Problem, ist jetzt bor allem ein Skalierungsproblem und wird künftig durch erwartbare Evolution in der Materialwissenschaft deutlich sinken. Das hat zur Folge, dass Autos bauen langfristig ein gutes Stück günstiger wird (auch wenn ich davon überzeugt bin, dass ein möglicher Preisverfall zumindest teilweise durch noch teurere Zubehörverkäufe und Co abgebremst wird). Für die Autohersteller bedeutet das mehr Marge oder mehr Absatz. So oder so gut für die Branche.

    Wenn VW jetzt Arbeiter entlassen muss, statt zu expandieren, dann zeigt das nur die Inkompetenz des Managements. Wenn man ein paar Jahre mehr vorplant, hätte man diese Entwicklungen voraussehen können und die Kosten für die Wende wären erheblich geringer gewesen. Diese Inkompetenz müssen jetzt die Arbeitnehmer und realistisch gesprochen der Staat und damit die Bürger tragen.

    Dem Betriebsrat kann man wie ich bereits sagte vorwerfen, dass er ebenfalls nicht zu einer sinnvollen Ausrichtung des Unternehmens gedrängt hat. Sie haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, dass der Konzern notwendige Investitionen nicht rechtzeitig getätigt haben. Das sie jedoch vernünftige Verträge und Arbeitnehmerrechte für die Arbeitnehmer herausgeschlagen haben, hat mit dem Problem nichts zu tun.

    Im Kern bleibt ein inkompetentes Management, die die aktuelle Krise nutzen um ihrem üblichen Framing gegen Arbeitnehmerrechte Gewicht zu verleihen. Was natürlich auch bequemer ist, denn wenn man tatsächliche Fehler des Betriebsrates anspricht, dann klaffen da eben die eigenen deutlich größeren.


  • Sicherlich ist die Sache nicht schwarz und weiß. Aber das Framing des Management, es liege an Arbeitnehmerrechten, ist böswillig falsch.

    Dem Betriebsrat kann man vorwerfen, dass sie keinen Druck gemacht haben, das Unternehmen zukunftsicher aufustellen. Ja, durch E-Autos fallen in der Theorie erstmal Jobs weg. Gleichzeitig verdient man mit E-Autos ja nicht plötzlich weniger Geld und könne deshalb weniger in die Belegschaft investieren. Hätte VW die Wende früh genug begonnen, hätte man eine vernünftige Strategie ausarbeiten können, die das berücksichtigt. Umschulungen für junge Mitarbeiter (eventuell Expansion um wegfallende Stellen auszugleichen) und eine im Verhältnis schrumpfende Belegschaft wegen Ruhestand statt Kündigung.

    Was ich damit sagen will. Der Konzern hats verbockt und dazu hat vermutlich auch der Betriebsrat einen Teil beigetragen. Das Management benennt jetzt aber unsinnige Feinbilder von Arbeitgebern, wie faire Bezahlung und Schutz gegen unwillkürliche Kübdigungen, ect., die das Problem nicht verursacht haben, anstatt die Sache ernsthaft aufzuarbeiten.











  • Um fair zu sein hängt diese Konstante aber auch mit der mangelnden Förderung der diesbezüglichen Forschung und der mangelnden Ahnung von Journalisten zusammen.

    Ändert nichts daran, dass Kernfusion nicht die Lösung für den Klimawandel sein wird. Dafür würde es selbst bei ausreichenden Forschungsgeldern noch zu lange dauern, bis sie ausreichend ausgereift ist.

    Seriöse Angaben aus der Forschung sprachen bisher eher vom Ende dieses Jahrhunderts, womöglich später. Die 30 Jahre Angabe könnte mitunter von diversen Durchbrüchen geprägt sein (noch 30 Jahre bis mehr Strom produziert wird, als ohne die Effizienz der Laser zu berücksichtigen hereingesteckt wird, noch 30 Jahre bis es mit dem und dem Konzept zu einer nachgewiesenen Fusion kommt), die es auch bereits gab, hat aber nichts mit seriösen Schätzungen für den skalierten wirtwchaftlich profitablen Einsatz von Kernfusion gemein.