In Deutschland wird durch unsere Noten gemessen, wie viel wir gelernt haben. Unsere Noten entscheiden dabei über unsere Zukunft: werden wir in die nächste Stufe versetzt? Welche Ausbildungen dürfen wir antreten? Kommen wir das Studium anfangen, welches wir uns wünschen? Welche Jobs bekommen wir?

Dabei zeigen eigene Studien, dass wir diesen Schulnoten nicht ganz vertrauen können. Einige Länder, wie Finnland und Schweden verzichten bereits teilweise auf sie.

Sollen wir weiterhin an “sehr gut”, “gut” “befriedigend”, “ausreichend”, “mangelhaft” und “ungenügend” festhalten? Anders gesagt: brauchen wir Schulnoten noch?

Hier würde mich eure Meinung interessieren. Was sind eure Erfahrungen mit dem Notensystem und wie würdet ihr die momentane Situation ändern, wenn überhaupt?

  • not_exactly@feddit.de
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    Deutsch
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    1
    ·
    1 year ago

    Das sollte ganz oben stehen. Viele Menschen und Politiker haben keine Vorstellung davon, wie bürokratisch der zweite Bildungsweg in Deutschland ist.

    Du willst mit Mitte dreißig auch nur deinen Hauptschulabschluss nachholen? Dann viel Erfolg bei der Beschaffung beglaubigter Abschriften deiner bisherigen Schulzeugnisse, die in den Bundesländern Voraussetzung für die Prüfungszulassung sind. Mit höheren Abschlüssen will man da gar nicht erst anfangen.

    Anderswo meldest du dich einfach an einer passenden Schule an, bezahlst die Gebühren, das war’s. Oder du schreibst dich gleich für ein Studium an speziellen Hochschulen wie der Open Universiteit (NL) oder auch ganz regulären Universitäten (Irland) ein. Dort gibt es dann eventuell noch einen Aufnahmetest, ansonsten sehen die formalen Voraussetzungen für Bachelor-Fernstudiengänge (oder andere Undergraduate-Programme) so aus:

    Applicants aged over 23 years on January 1st in the year of entry are eligible for admission to the programme and are automatically granted a place subject to submission of an application form and deposit.

    Die Liste mit Beispielen lässt sich natürlich fortsetzen.

    Zu den Noten selbst: Irgendeine Bewertung und darauf aufbauende Selektion wird es leider immer geben. Wenn wirklich jeder diese Bewertung (seien es Noten oder was auch immer) später im Leben verbessern könnte (und zwar unabhängig vom bisherigen Lebensweg), wäre schon viel gewonnen.

    Wo sind eigentlich die selbsterklärten Entbürokratisierer von der FDP, wenn man sie mal braucht?