Dann kann man nur hoffen, dass dieser Artikel nicht verwendet wird um jene zu unterdrücken bei denen Inkogurenz eben nicht einfach so weg geht und entsprechend Hilfe brauchen.
Ala “Ach komm, das ist doch nur eine Phase…”
Aus dem Artikel lässt sich für mich lediglich ableiten, dass eine Altersgrenze sowie eine bestimmte Dauer der Inkongruenz erreicht sein sollten, bevor geschlechtsändernde Therapien angewendet werden.
Laut Artikel selbst ist das Fazitt:
Weitere Forschung zu den Ursachen der geringen Diagnosepersistenz und der beobachteten Zunahme der Prävalenz ist erforderlich. Inzwischen sollten die Diagnosestabilität und die hohe Prävalenz begleitender psychischer Störungen bei den Empfehlungen zum Beginn einer geschlechtsangleichenden Therapie im Jugendalter berücksichtigt werden.
Zu den Gründen für die geringe Persistenz:
Über mögliche Ursachen für die Zunahme der Häufigkeit von F64-Diagnosen (zum Beispiel realer Prävalenzanstieg, erhöhte „awareness“, abnehmende Stigmatisierung, verbesserte Versorgungssituation, soziale Ansteckung, Überdiagnostik) kann auf der Basis unserer Daten keine Aussage getroffen werden.
Kongruenz, Prävalenz und Persistenz, ach du grüne neune.
Kongruenz: Übereinstimmung
Prävalenz: Verbreitung
Persistenz: Hartnäckigkeit
Ich hab mein Abi auch ohne irgendeins dieser Wörter geschafft…
Es sei angemerkt,dass der Autor,naja,leicht umstritten ist in der fachlich relevanten Ecke Pädiatrie.
Der Autor des Artikels oder der der thematisierten Studie?
Studie.
Mh, warum? Ich habe nicht gefunden, warum er problematisch ist
Warum muss ich jedes verfickte mal wenn ich Kongruenz lese an meinen Lateinunterricht mit dieser elendigen KNG-Kongruenz denken? Ich bin bis zum Ende meines Lebens geschädigt.
Liegt es daran, dass dein Lateinlehrer auch den Charme des römischen Feldwebels aus “das Leben des Brian” hatte und K-N-G-Kongruenz oft mantraartig wiederholt hatte?
Es war zwar nicht ganz so schlimm aber ja. Problem ist nur, dass war bei mir vergebens. Ich habe bis zur 10ten quasi null Grammatik gekonnt. Ich habe immer Wort für Wort über setzt und daraus dann irgendwas halbwegs sinnvolles gebaut. Mir ist bis heute ein Rätsel wie zum fick ich mein Latinum geschafft habe.
Egal. Vier ist bestanden. Bestanden ist gut. Gut ist zwei und zwei ist fast eins. Glückwunsch!
Die vier ist die zwei des kleinen Mannes.
Das hat der alte Direx unseren Eltern bei der Einschulung am Gymnasium auch gesagt.
Interessant, dass Spektrum über eine Einzelstudie berichtet, aber nicht über s2k Leitlinien, die auch dieses Jahr vorgestellt wurde und den gesamten Stand der Wissenschaft darstellt und nicht nur eine Einzelmeinung.
Auffällig finde ich bei der Studie auch, dass speziell ein Kriterium gewählt wurde, bei dem eine deutliche Steigung feststellbar ist. Die Anzahl der pro Quartal festgestellten F64/F66 Diagnosen scheint doch insgesamt in etwas gleich zu bleiben.
Außerdem: wenn eine trans Person nach 5 Jahren mit der Transition fertig bin und keine Probleme mehr hat, warum sollte sie dann noch die Diagnose bekommen. es wird einfach implizit, dass die entsprechenden Personen nicht mehr trans sein, nur weil sie keine F64 Diagnose haben
Auffällig finde ich bei der Studie auch, dass speziell ein Kriterium gewählt wurde, bei dem eine deutliche Steigung feststellbar ist.
Die Steigerung ist auffällig also hat die Studie ihr Ziel erreicht, nämlich auf eine Auffälligkeit hinzuweisen?
es wird einfach implizit, dass die entsprechenden Personen nicht mehr trans sein, nur weil sie keine F64 Diagnose haben
Nein. Es wird im Gegensatz zu dem was einige Leute im Faden hier machen auch nicht impliziert dass die Menschen je trans waren.
Was gesagt wird ist, Zitat:
Weitere Forschung zu den Ursachen der geringen Diagnosepersistenz und der beobachteten Zunahme der Prävalenz ist erforderlich. Inzwischen sollten die Diagnosestabilität und die hohe Prävalenz begleitender psychischer Störungen bei den Empfehlungen zum Beginn einer geschlechtsangleichenden Therapie im Jugendalter berücksichtigt werden.
und
Über mögliche Ursachen für die Zunahme der Häufigkeit von F64-Diagnosen (zum Beispiel realer Prävalenzanstieg, erhöhte „awareness“, abnehmende Stigmatisierung, verbesserte Versorgungssituation, soziale Ansteckung, Überdiagnostik) kann auf der Basis unserer Daten keine Aussage getroffen werden.
Summa summarum: “Wir wissen nicht warum es so viele Abspringer gibt, achtet bei den Empfehlungen die ihr ausspricht mal darauf wie stabil die Diagnose ist und wieviel drumherum noch mit reinspielt”. Was eh schon der Fall sein sollte.
Die Steigerung ist auffällig also hat die Studie ihr Ziel erreicht, nämlich auf eine Auffälligkeit hinzuweisen?
Wenn deine wissenschaftliche Studie daraus besteht eine Statistik zu finden, die deine voreingenommene These zu belegt, ist es keine gute wissenschaftliche Arbeit.
Es wird schlicht nicht begründet, warum das M2Q Kriterium verwendet wird. Bei der Grafik 1 wird durch die F64/F66 M1Q Statistik klar, dass es sich nicht um ein völlig neues Phänomen handelt. In der Zusammenfassung wird das aber nicht mehr erwähnt.
Der Rest bezieht bezieht sich vor allem auf den Spektrum-Artikel. Aber die Behauptung, dass die fehlende Follow-Up Diagnose sich darauf zurückführen lässt, dass die Jugendlichen sich nicht mehr als trans identifizieren, findet man auch in der Studie.
Die diagnostische Persistenz von unter 50 % in allen Altersgruppen im 5-Jahres-Follow-up entspricht der Literatur und spiegelt vermutlich die Fluidität des Konzepts „Geschlechtsidentität“ im Kindes- und Jugendalter wider
Dass die Methode einfach ungeignet ist, so eine Behauptung aufzustellen und man ohne qualitative Untersuchung gar nicht die Realität der Betroffenen erfassen kann, wird gar nicht erst in Betracht gezogen.
Die Arbeit wird kein bzw. kaum wissenschaftlichen Mehrwert in dem Forschungsbereich bieten. Nur einige Zeitungsartikel mit der üblichen transfeindlichen Narrative, insbesondere die den Betroffenen die trans Identität und Selbstbestimmung abspricht.
Wenn deine wissenschaftliche Studie daraus besteht eine Statistik zu finden, die deine voreingenommene These zu belegt, ist es keine gute wissenschaftliche Arbeit.
Ohja. Lass mal sehen.
Es wird schlicht nicht begründet, warum das M2Q Kriterium verwendet wird.
Um “hat das mal am Rande erwähnt hat sich aber nicht bestätigt” von “Jop da gucken wir genauer drauf” zu unterscheiden.
Bei der Grafik 1 wird durch die F64/F66 M1Q Statistik klar, dass es sich nicht um ein völlig neues Phänomen handelt.
Was genau meinst du ist da kein völlig neues Phänomen? F66 fängt mit einem großen Unterschied zwischen M1Q and M2Q an, der Unterschied verringert sich dann während die F64 Quoten steigen ohne dass da M1Q und M2Q auseinander driften. Es drängt sich da schon die Interpretation auf dass viele die vor ein Paar Jahren unter F66 Diagnostiziert wurden jetzt F64 auf einem Zettel stehen haben und länger in Behandlung bleiben weil bei F64 davon ausgegangen wird dass es permanent ist.
Die diagnostische Persistenz von unter 50 % in allen Altersgruppen im 5-Jahres-Follow-up entspricht der Literatur und spiegelt vermutlich die Fluidität des Konzepts „Geschlechtsidentität“ im Kindes- und Jugendalter wider
Dass die Methode einfach ungeignet ist, so eine Behauptung aufzustellen und man ohne qualitative Untersuchung gar nicht die Realität der Betroffenen erfassen kann, wird gar nicht erst in Betracht gezogen.
Die Studie stellt diese Behauptung nicht auf sondern referenziert sie, und NICHT JEDER DER ÜBER GESCHLECHTSIDENTITÄT NACHDENKT IST TRANS. Das ist schon seit Urzeiten bekannt und kommt daher dass Irren und Verwirrung menschlich sind, gerade im Jugendalter wo man sich erstmal definiert. Und Enbies existieren.
Ich frag’ mich jetzt gerade ob du tagein tagaus dir Finnster reinziehst (daran ist an sich nichts falsches) und dabei die Daumen drückst “Gleich bricht die Schale, gleich bricht die Schale”. Ihre Pronomen sind er/ihm finde dich damit ab.
spiegelt vermutlich die Fluidität des Konzepts „Geschlechtsidentität“ im Kindes- und Jugendalter wider
Lässt sich aus der Anzahl der Diagnosen nicht ableiten und steht auch im Gegensatz zum wissenschaftlichen Konsens in dem Fachgebiet. In der Wikipedia findet man dazu einen guten Artikel mit weiterführenden Quellen.
It is widely agreed that core gender identity is firmly formed by age 3. […] After age three, it is extremely difficult to change gender identity.
Edit: Mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass ich die Aussage sehr zu Ungunsten des Autors interpretiert habe. Es ist zwar wissenschaftlicher Konsens, dass sich die Geschlechtsidentität nach dem Kleinkindalter nicht mehr ändert. Was sich aber ändern kann, ist die Wahrnehmung der eigenen Geschlechtsidentität, weshalb sich manche trans Personen erst deutlich später ihrer Identität bewusst werden. Wenn der Autor das gemeint, ist die Aussage nicht falsch, aber dennoch irreführend formuliert. Personen, die trans sind, waren das in der Regel immer schon und nicht erst in dem Moment, in dem ihnen das bewusst wird.
und NICHT JEDER DER ÜBER GESCHLECHTSIDENTITÄT NACHDENKT IST TRANS.
Das nicht, aber die gesicherte F64.0 sagt genau das aus. Umgekehrt, wenn man keine Diagnose in einem Quartal hat, kann man trotzdem trans sein. Die Schlussfolgerung funktioniert nur in die eine Richtung.
Das ist schon seit Urzeiten bekannt und kommt daher dass Irren und Verwirrung menschlich sind, gerade im Jugendalter wo man sich erstmal definiert.
Was genau willst du mit dieser Aussage erreichen? Bist du der Meinung, dass es eine hohe Zahl von Fehldiagnosen gibt oder sogar Fehlbehandlungen? Für keins von beidem gibt es handfeste Beweise.
Wenn du an “den gesunden Menschenverstand” appelieren möchtest, muss ich dir sagen, dass nach diesem Kriterium rund Hälfte der Bevölkerung trans Identitäten für nicht real halten.
Und Enbies existieren.
Manche non-binary Menschen sehen als trans und einige nicht, das ist völlig okay und man sollte die Selbstbeschreibung der Leute respektieren. Rein von der mir bekannten Definition, dass man trans ist, wenn die Geschlechtsidentität nicht mit dem Geburtsgeschlecht übereinstimmt, würden alle non-binary Leute darunter fallen.
It is widely agreed that core gender identity is firmly formed by age 3.
Was nicht bedeutet dass man sich dann darüber dann später nicht den Kopf zerbrechen und verwirrt sein kann. Jugendzeit ist auch Ausprobierzeit und Einfindung in die gesellschaftliche Geschlechtsdynamik und das wird schnell kompliziert.
Das nicht, aber die gesicherte F64.0 sagt genau das aus. Umgekehrt, wenn man keine Diagnose in einem Quartal hat, kann man trotzdem trans sein. Die Schlussfolgerung funktioniert nur in die eine Richtung.
Wie schließt du aus dass oh kommt danach:
Bist du der Meinung, dass es eine hohe Zahl von Fehldiagnosen gibt oder sogar Fehlbehandlungen?
Ich gehe davon aus dass ein überwiegender Großteil der Abspringer, d.H. fällt vor spätestens OP aus der Diagnose raus, Fehldiagnosen waren. Was vor allem mit drei Dingen zusammenhängt:
Erstmal ist es im Einzelfall sehr schwierig zwischen Enbie, Trans, oder auch nur non-conforming zu unterscheiden. In wieder anderen Einzelfällen ist alles glasklar.
Dann, die Konsequenz: Über einen sehr langen Zeitraum ist die Diagnose nur eine Nummer auf Papier, mehr nicht, und wenn sich weder Patient noch Arzt sicher sind erscheint es mir nicht unwahrscheinlich dass das Kreuz jetzt eher bei F64 statt F66 fällt. Das hat nichts damit zu tun dass sich die Patienten geändert haben sondern mit der Sichtbarkeit von Transmenschen, und welcher Enbie-Patient der sich unsicher ist was er nun ist wird gegen die F64 protestieren. Vielleicht hängt es auch damit zusammen dass Ärzte gelesen haben dass sie Transmenschen zu sehr auf die Füße getreten haben und jetzt lieber in die andere Richtung irren.
Drittens, nicht zu unterschätzen: Ohne F64 keine Hormone auf Kasse. Besuch mal ein beliebiges Forum wo sich Enbies tummeln wer körperlich was ändern will hat da ne F64-Diagnose. Und wenn dann die Môpse gewachsen sind oder was auch immer verschwinden sie aus der Statistik.
Das sind alles sehr interessante Fragestellungen über die uns die Studie absolut nichts sagt. Sie sagt nur, dass es hier interessante Fragen gibt.
Wenn du an “den gesunden Menschenverstand” appelieren möchtest, muss ich dir sagen, dass nach diesem Kriterium rund Hälfte der Bevölkerung trans Identitäten für nicht real halten.
Der gesunde Menschenverstand ist für mich, als Schizotypen, zuallererst dass es eine anständige Differzialdiagnostik gibt sonst schaffen es nämlich Schizophrene unter’m Messer zu landen. Nur um mal klarzustellen aus welcher Ecke ich hier komme.
Ob sich Transmenschen und Enbies den F64 jetzt teilen oder nicht das könnt ihr unter euch ausmachen und mit den Kassen aushandeln. Is nur ne Zahl.
Zum 1. Absatz, ich hatte noch ein Edit im letzten Kommentar hinzugefügt. Da gehe ich auf genau das ein.
Wie schließt du aus dass oh kommt danach:
?? Worauf bezieht sich das? Dass man keine offizielle Diagnose braucht um trans zu sein?
Zu dem Rest fallen mir nur diese zwei Punkte ein:
- Nicht jede trans Person möchte eine medizinische oder soziale Transition machen. Es bleibt jeder Person selbst überlassen, wie sie mit ihrer Transidentität umgeht. Das macht es noch lange nicht zu einer Fehldiagnose.
- Non-binary bzw Enbies steht genau so eine medizinische Behandlung bei psychischem Leidensdruck zu wie anderen Patienten.
zuallererst dass es eine anständige Differzialdiagnostik gibt sonst schaffen es nämlich Schizophrene unter’m Messer zu landen.
Das trans Personen schnell unters Messerkommen ist auch so eine Behauptung, die völlig abseits der Realität ist. Was ich immer aus queeren Kreisen höre, ist dass man mindestens ein Jahr Threapie braucht und dann noch eine Wartezeit auf die OP von teilweise mehreren Jahren. Unter 18 werden die entsprechenden OPs außerdem grundsätzlich nicht durchgeführt. Die Anzahl der Patienten, die so eine OP bereuen ist im niedrigen einstelligen Prozent-Bereich deutlich unter anderen weit verbreiteteren Eingriffen.
Nicht jede trans Person möchte eine medizinische oder soziale Transition machen. Es bleibt jeder Person selbst überlassen, wie sie mit ihrer Transidentität umgeht. Das macht es noch lange nicht zu einer Fehldiagnose.
Aus medizinischer Sicht sind Leute ohne Leidensdruck das andere Geschlecht anzunehmen nicht unter F64 abgedeckt. Es nicht tun zu wollen weil zusätzliches Stigma, Geld, OP-Möglichkeiten gefallen nicht usw. sind aus der Sicht legitim, die Transition aber nicht zu wollen nicht. Platt gesagt: Ohne Leiden nichts was der Behandlung benötigt also interessiert sich die Medizin nicht dafür.
Wenn die Community inklusiver sein will dann steht ihr das sicherlich frei, wird von der Medizin dann aber auch ignoriert werden.
Zurück zu “braucht man eine Diagnose um Trans zu sein”: Nein. Laut Medizinern braucht es aber gewisse Indikationen (die dann eben zu einer Diagnose führen, falls bekannt), und laut Community braucht es andere. Ich bin jetzt eigentlich davon ausgegangen dass, da wir über eine medizinische Studie reden, wir im großen und ganzen bei Indikationen die die Medizin interessieren sind.
Das trans Personen schnell unters Messerkommen ist auch so eine Behauptung, die völlig abseits der Realität ist.
Die hab’ ich auch nie aufgestellt. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht hören “Oh da fallen Leute aus der F64 raus, die sind alle Unterdrückt eigentlich gehört jeder sofort operiert sobald man den Wunsch äußert”. Schizophrene sind ohne weiteres in der Lage zu glauben dass ihre Leber sie umbringen will, die Leber muss raus, ich halte es da doch angemessen erstmal nachzugucken ob es wirklich die Leber ist die gerade das Problem ist.
Bei der Diagnostik gab’s sicherlich viel absolut unhaltbaren Blödsinn (wie “fühlen sie sich sexuell zu Kindern hingezogen?”), auf der anderen Seite, nein, ohne ein Jahr an Ursachenforschung kann man keine anständige Differentialdiagnostik machen, dass es so lange dauert ist legitim und medizinisch indiziert: primum non nocere. Meine hat so um die zwei Jahre gedauert und ich beneide meine Therapeutin nicht, die musste sich das Hirn darüber zerbrechen ob ich Unsinn rede oder einfach über Zeug über das kein anderer je nachgedacht hat. Ich wusste die Anwort darauf natürlich schon, aber, nunja.
Die Anzahl der Patienten, die so eine OP bereuen ist im niedrigen einstelligen Prozent-Bereich deutlich unter anderen weit verbreiteteren Eingriffen.
Und so soll es auch bleiben.
Die Studie ist mir irgendwie ein bisschen suspekt. Sie ist extrem kurz und hat nur 5 Quellen, das kein einfach nicht genau sein.
Erstmal verwechselt sie glaube ich die Zahlen an Trans-Personen mit denen die Pupertätsblocker nimmt. “Die Einnahme von Pupertätsblockern nimmt nach der Pupertät ab” ja, no shit! Was beweist das bitte?
Für die, die das nicht kennen: jugendliche die eine Hormontherapie machen bekommen meistens GnRH Analoga. Bei erwachsenen sind diese nicht mehr zwangsweise nötig, deswegen bekommen die andere Blocker, auch wenn GnRH Analoga besser (gesünder) für sie wären. Allerdings sind die teurer, das zahlt die Krankenkasse häufig nicht. Manche Privatversicherten kriegen die noch und manche anderen haben genug Einkommen um die selbst zu bezahlen, aber das sind nur sehr wenige.
Diese Studie zeigt also basically gar nichts, außer versehentlich zu zeigen das wir besser darin werden Trans-Indikationen zu diagnostizieren. Es gibt mehr Leute die heutzutage eine 2. Diagnose bekommen, also die Therapie abgeschlossen haben. Also: Yay das Therapie System wird besser.
Dia anderen 4 Studien sind soweit ich sehe irgendwelche amerikanischen. Ich traue prinzipiell erstmal keinen amerikanischen rechtsextremen think tank bezahlten Studien mit denen die dort versuchen Trans Personen die Rechte zu entziehen. 4/5 Quellen sind solche. Ich finde das sich diese Studien mehr auf Daten beziehen sollten als in einem circlejerk sich gegenseitig zu referenzieren, das ist einfach höchst unwissenschaftlich.
Außerdem scheint diese Studie die Realität gekonnt zu ignorieren:
- es wird kaum auf non-binäre Personen eingegangen, auch wenn das die am meisten steigende Personengruppe ist
- es wird ignoriert das diesen non-binären Personen die Hormontherapie fast immer von Ärzten verweigert wird. Diese Leute werden also gezwungen andere Diagnosen zu bekommen um an ihr Hormone zu gelangen. Also ändert sich nach einer Weile die Diagnose dieser Leute da sie lügen mussten um überhaupt ärztliche Hilfe zu bekommen.
- es wird ignoriert das zurzeit immer mehr Trans Personen sich weigern eine Diagnose zu machen, da sie sich unsicher fühlen und Angst haben in naher Zukunft deswegen politisch benachteiligt zu werden. Viele dieser Leute beziehen daher ihre Medikamente ohne die Krankenkasse darüber zu verständigen und erscheinen somit nicht in Statistiken
TLDR:
Jeder normale Mensch mit gesundem Menschenverstand würde anhand der analysierten Daten verstehen das wir die ärztliche und gesellschaftliche Lage sicherer machen müssen. Diese Lücke zeigt nicht das die Leute nicht mehr trans sind, nur das sie erwachsen sind, andere Medikamente nehmen, ärztlich misshandelt werden, oder in Gefahr leben ermordet zu werden. Eine “Studie” die kürzer ist als ein Abstract von einer richtigen Studie ist meiner Meinung nach einfach lächerlich und kann mit nur einer Quelle an Daten die Realität einfach nicht korrekt widerspiegeln.
. Sie ist extrem kurz und hat nur 5 Quellen, das kein einfach nicht genau sein.
Die Quelle sind die Daten der Krankenkassen. Der Rest ist nicht Grundlage der Studie sondern wird nur zitiert bzw. am Rande erwähnt.
Erstmal verwechselt sie glaube ich die Zahlen an Trans-Personen mit denen die Pupertätsblocker nimmt.
Lesen wir die gleiche Studie? Hier nochmal ein Link zur Sicherheit:
Für Versicherte im Alter von 5–24 Jahren wurden für die Kalenderjahre 2013–2022 (circa 13,4–14,0 Millionen Versicherte) die Prävalenzen der in mindestens zwei (M2Q) Quartalen pro Kalenderjahr als gesichert kodierten psychiatrischen ICD-10-Diagnose F64 „Störung der Geschlechtsidentität“ (Transsexualismus [F64.0], Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen [F64.1], Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters [F64.2], Sonstige Störungen der Geschlechtsidentität [F64.8], Störung der Geschlechtsidentität, nicht näher bezeichnet [F64.9]) untersucht und nach Alter und Geschlecht (männlich/weiblich) stratifiziert.
Nix da Pubertätsblocker oder nicht, es werden sich Abrechnungscodes (In .de wird nach ICD-10 abgerechnet) angeguckt und dabei ein sehr weites Netz geworfen.
Bei dem ganzen Ding geht’s nicht darum irgendwelche Schlüsse zu ziehen sondern Daten die vorhanden sind, aber nicht öffentlich zugänglich, durch etwas Statistik zu jagen um sie jetzt öffentlich zu haben.
Was zum Teufel willst du an dem Ding länger machen.
es wird kaum auf non-binäre Personen eingegangen, auch wenn das die am meisten steigende Personengruppe ist
Können mit F64.8 und 9 sicherlich in’s Netz geraten sein. Die Studie sagt:
Über mögliche Ursachen für die Zunahme der Häufigkeit von F64-Diagnosen (zum Beispiel realer Prävalenzanstieg, erhöhte „awareness“, abnehmende Stigmatisierung, verbesserte Versorgungssituation, soziale Ansteckung, Überdiagnostik) kann auf der Basis unserer Daten keine Aussage getroffen werden.
Enbies unter F64 einzusortieren wäre Überdiagnostik denn enbie sein ist kein Krankheitsbild und die sollten auch nicht inkongruent sein. Verwirrt, gerne, aber kein psychisches Leiden auf Trans-Niveau. Wenn sich das herausstellt dass es das ist muss man bei der Differenzialdiagnostik besser werden, und um das zu tun muss man erstmal wissen dass die Diagnostik nicht optimal ist, und dazu brauch man solche Studien hier den ohne die gibt’s kein Geld für die Ursachenforschung.
Diese Lücke zeigt nicht das die Leute nicht mehr trans sind, nur das sie erwachsen sind, andere Medikamente nehmen, ärztlich misshandelt werden, oder in Gefahr leben ermordet zu werden.
Nein. Es zeigt weder das eine noch das andere. Es zeigt auch nicht ob sie überhaupt je trans waren, hast du mit enbies doch selbst angesprochen: Überdiagnostik.
Wenn plötzlich auffällig viele junge Mädels – und nur die – mit Geschlechtsinkongruenz bei Ärzten auflaufen dann liegt das irgendwo ran. Woran? Gute Frage.
Ich stimme dir bei den meisten Punkten zu.
Die Pupertätsblocker habe ich wohl in den Quellen missverstanden, sehr irritierend das sie keine weiteren Quellen dafür angegeben haben. Wenn es nur um den Zugang an diese Daten geht halte ich die direkte Analyse fehl am Platz. Vor allem wenn die Daten nur in einer interpretierten Grafik zu Verfügung stehen. Meiner Meinung nach ist aus den Grafiken alleine nicht herauszulesen ob es sich hierbei überhaupt um die selben Personen handelt und was das bedeuten soll, es ist dann eher ein grober Zeigefinger auf ein noch gröberes Problem.
Ich halte das für problematisch da nun (wie in dem Artikel der ursprünglich verlinkt wurde) das ganze als Tatsache festgestellt wird, obwohl noch nicht einmal sicher ist ob die Daten überhaupt so die Realität wiederspiegeln. Die Grafiken regen damit nur dazu an, das sich weitere Studien fälschlicherweise darauf beziehen.
Ganz wiedersprechen muss ich dir mit deinem Punkt zu Enbies: Trans-Personen und Enbies fühlen sich beide gleicher Art nicht ihrem angeborenen Geschlecht zugehörig. Es gibt durchaus Enbies die darunter psychisch leiden und (wie wir beider ja der Meinung sind) können diese dann kaum ärztliche Hilfe bekommen und müssen eine “falsche” Diagnose verfolgen, da Endokrinologen grundsätzlich keine Hormontherapie für Enbies zulassen. Das in Kombination mit dem Fakt das die Menge an Enbies rasant ansteigt halte ich für ein großes Problem an dem ganzen.
Persönlich fühle ich mich einfach extrem unwohl damit wie das hingestellt wird. Ich denke das als Reaktion auf diese Studie eher die Rechte und die ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten für Trans Personen eingeschränkt werden (wie in anderen Ländern zur Zeit, siehe England), als das wir damit an Fortschritt gelangen
Meiner Meinung nach ist aus den Grafiken alleine nicht herauszulesen ob es sich hierbei überhaupt um die selben Personen handelt
Die Daten sind aus Abrechnungen, die sind personalisiert sonst könnte man die Persistenz auch gar nicht messen.
In der Längsschnittkohorte (n = 7 885, 47,1 % 20- bis 24-jährig, 37,7 % männlich) wiesen nach fünf Jahren insgesamt nur noch 36,4 % eine gesicherte F64-Diagnose auf, eine Diagnosepersistenz < 50 % zeigte sich in allen Altersgruppen (27,3 % [15- bis 19-jährige Frauen] bis 49,7 % [20- bis 24-jährige Männer]).
Auf Deutsch: Ne Menge laufen bei uns auf und beschweren sich über ihr Geschlecht, nach fünf Jahren sind noch 36,4% übrig, durch die Bank bei allen Altersgruppen unter 50%, die meisten “Abspringer” gibt’s bei 15-19 AFAB, die wenigsten bei 20-24 AMAB.
Komplett kurzfristige Diagnosen wurden übrigens rausgeworfen, die Diagnose musste für mindestens zwei Quartale nacheinander stehen (Die Abrechnung folgt in Quartalen).
Dass es Leute gibt – und auch nicht unbedingt wenige – die sich zumindest wundern ob sie trans sind sollte nicht allzu überraschend sein, gerade wenn Jung und permanent online, der Geschlechterunterschied ist aber schon auffällig. Und “Diagnose” muss man auch relativ sehen – Wenn der Arzt denkt “jop sollten wir uns genauer anschauen” dann wird die Diagnose da drauf geschrieben auch wenn sich weder Arzt noch Patient sicher sind. Für “Weiß nicht, sehn wir mal” kriegt der Arzt von der Kasse kein Geld.
Was die Hormongeschichte angeht: 15-19 AFAB sollte größtenteils noch keine Hormone kriegen.
Es kann im Einzelfall so dumm und simpel sein wie “Mädchen wollte nur mal jemanden zum Reden haben”. Is ja auch legitim, macht die Interpretation der Zahlen aber nicht einfacher.
Vor allem wenn die Daten nur in einer interpretierten Grafik zu Verfügung stehen.
Du kannst ja mal bei der kassenärztlichen Vereinigung anfragen ob du die was dagegen haben wenn du die Krankheitsgeschichte von Millionen von Leuten in’s Netz stellst. So spezifisch wie das Zeug ist sind die ganz schnell deanonymisiert.
Trans-Personen und Enbies fühlen sich beide gleicher Art nicht ihrem angeborenen Geschlecht zugehörig. Es gibt durchaus Enbies die darunter psychisch leiden und (wie wir beider ja der Meinung sind) können diese dann kaum ärztliche Hilfe bekommen und müssen eine “falsche” Diagnose verfolgen,
AAaaaaa ich glaube hier kommen wir ganz schnell in das Problem dass sich Trans und Enbie in der Praxis nicht scharf trennen lassen weil sie noch nicht mal in die gleiche Theorie passen.
Am Ende wird Transmenschen aber nicht geholfen weil sie trans sind, sondern weil sie leiden. Den gleichen Anspruch haben Enbies natürlich auch, ob Geschlechterinkongruenz jetzt die richtige Diagnose ist oder nicht da will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Von den Kassen wird aber sicherlich die Frage kommen ob sich da nicht welche ne Schönheits-OP bezahlt kriegen wollen ohne den benötigten Leidensdruck (psychologisches Gutachten) zu haben um das als medizinisch notwendig zu erachten.
Das in Kombination mit dem Fakt das die Menge an Enbies rasant ansteigt
Leute die sich als Enbies identifizieren gibt’s mehr von, ich glaube kaum dass sich an der Menschheit an sich im letzten Jahrzehnt was verändert hat. Wenn dann Weichmacher im Plastik oder sowas, aber nicht die endokrinologische Grundlage.
Der Artikel zeigt, dass diese Diagnosen nicht weiter abgerechnet werden. Right? D.h. Viele der Betroffenen könnten einfach nur entschieden haben, dass Ihnen das gesellschaftlicher Stiegma zu hart ist. Im Moment?
Muss nicht sein. Hypothese: Die Sichtbarkeit von Transmenschen erreicht gerade einen Grad den wir vorher nicht hatten, früher haben sich ne Zahl Junger Mädels nur gefragt “bin ich Tomboy? Bin ich lesbisch?”, jetzt fragen sie sich dazu auch noch “bin ich trans?” und brauchen ne Zeit um zu merken dass sie’s nicht sind.
Enbies, non-conforming etc. jammern ja auch schon seit etwas längerer zeit auf niedrigem (weil solidarischen) Niveau über die binärifizierung der Geschlechterfrage die mit der Sichtbarkeit einhergeht. Transmenschen die online auf Eierjagd gehen machen das ganze nicht unbedingt besser, ich denke das wird sich im großen und ganzen wieder einpendeln und Backfische finden etwas anderes über das sie ne Identitätskriese haben können.
Transmenschen die online auf Eierjagd gehen
Da hab ich jetzt eine Verständnisfrage. Die machen was genau?
Backfische
Ist das Wort wirklich irgendwo noch Sprachgebrauch oder hast du gerade Effi Breeze’t gelesen?
Da hab ich jetzt eine Verständnisfrage. Die machen was genau?
https://www.reddit.com/r/ask_transgender/comments/7kcgnq/what_does_it_mean_to_be_called_an_egg/
Ist das Wort wirklich irgendwo noch Sprachgebrauch oder hast du gerade Effi Breeze’t gelesen?
Es ist definitiv selten geworden und nein. Kann aber was damit zu tun haben dass ich bei der Anstrengung die es gekostet hat das ganze Terminologie-Gedöns im deutschen zu verwenden irgendwo was losgetreten habe. Mädels ist am Ende nicht alterspezifisch genug was die Identitätskriesen angeht.
Und, was soll ich sagen, is halt stabil.
https://www.reddit.com/r/ask_transgender/comments/7kcgnq/what_does_it_mean_to_be_called_an_egg/
Ui ok. Op hat es offenbar gut verkraftet. Obwohl ich es tatsächlich auch nicht schön fände, wenn Identität von außen so direkt in Frage gestellt wird.
Mädels ist am Ende nicht alterspezifisch genug[,] was die Identitätskri[]sen angeht.
Irgendwie hatte ich vermutet, dass das Wort nicht durchs Alter sondern durch Hochzeit terminiert wird. Dem ist aber gar nicht so. Das ist zwar nicht mehr aktuell, aber ursprünglich ging es da aber um den Bildungsgrad:
Er ist schon für das 16. Jahrhundert als Scherzübersetzung von „Baccalaureus“, d. h. für einen, der den untersten akademischen Grad erlangt hat, als akademisch bezeugt – Wikipedia
Damit ist Backfisch fast schon Zangendeutsch. Again what learned.
„Mit vierzehn Jahr’n und sieben Wochen ist der Backfisch ausgekrochen.“) Andere Quellen sprechen von „dreizehn Jahren und zwei Wochen“. Mitte des 19. Jahrhunderts gab ein Lexikon die Altersspanne mit 12–15 Jahren an. – Wikipedia
Den Bildungsgrad erreicht man in dem Alter aber noch nicht. Das ganze ist noch etwas studentischer: “Grundqualifikationen sind vorhanden, aber auch nur die”. Paart sich deshalb auch gut mit halbstark: Muskeln schon da, Charakter, nicht so wirklich.
Und wo ich schon dabei bin ich hätte fast Tomboy mit Wildfang übersetzt. Is aber nicht 100%. “Katermieze” würde irgendwie schon passen.
Reddit ist keine Quelle…
Stimmt schon: Die Quelle dafür was ich gemeint habe bin ich. Und diese Quelle hat sich auf einen Reddit-Thread bezogen um keinen Aufsatz schreiben zu müssen.
Kannst auch zu Urban Dictionary gehen aber das ist weniger erhellend.
Verständlich. Leider ist Reddit aber ohne Login und selbst dann nicht zugänglich.
Voll interessante Begriffe mal wieder gelernt
Das stimmt halt einfach überhaupt nicht. Du wirst halt wie auf fast jeder Webseite mit “log dich doch bitte ein” und “unsere App ist voll viel besser als unsere Webseite” und “erlaube unsere geilen cookies” genervt, aber das kann man wegklicken.
Wäre das für Deutsch nicht eher Sprachnudel?
(…oh, hat sich die Seite geändert…)
Ein Egg (Ei) ist im Jargon eine meist recht junge Transperson, die noch nicht weiß dass sie eine ist. Es gibt ältere Transpersonen, die solchen aufgrund ihrer (Geschlechts-)Identität, Sexualität, psychischen Krisen Hilfesuchendende, fast schon einredet sie seien bestimmt Trans. Das ist gut gemeint, kann aber auch dazu führen, dass einsame und psychisch Kranke nur aufgrund von Wunsch nach Aufmerksamkeit und Gruppenzugehörigkeit ihr Geschlecht ändern. Der Begriff Transtrender spielt da auch eine Rolle. Das ist kein riesiges Phänomen, kann aber durchaus beobachtet werden und wird in Detransgruppen auch besprochen.
Der Punkt mit der Abrechnung ist gut, nach dem selben Prinzip hat der Studienautor auch hier “herausgefunden“ dass Autismus massiv überdiagnostiziert wäre. ( Stichwort Modediagnose) Ich halte den Herrn für ein bisschen unseriös.
Viele der Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die von Ärzten und Psychologen zu Autisten erklärt werden, haben dieses Störungsbild gar nicht. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler um den Marburger Kinder- und Jugendpsychiater Christian Bachmann und den Versorgungsforscher Falk Hoffmann von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, die Versichertendaten der AOK aus sieben Jahren ausgewertet haben.
Finde ich einen stichhaltigen Studienansatz: Wieviele Autismusdiagnosen gibt es 5 Jahre später noch? Was soll daran unseriös sein? Wie kommst du darauf?
Als anekdotische Evidenz kann ich bestätigen, dass Autismus seit diesem Kinofilm, dessen Namen mir nicht einfällt, schwer en vogue ist. Ich habe meinen Zivi in einer Schule für geistigbehinderte Kinder gemacht. Einige der Kinder waren „einfach nur dumm“ - Geburtsfehler o.ä. Einige Eltern haben die dann zu Autisten erzogen. Waren die aber nicht. Wir hatten auch echte Autisten, da merkt man schnell die Unterschiede. Eine Mutter war sogar Vorsitzende des Autismusvereins - mit nem anerzogenen Autistenkind!
Ich vermute, das ist psychologisch für die Eltern besser zu verkraften gewesen. Kind ist zwar behindert, aber hat „geheime“ und „mysteriöse“ Fähigkeiten. Ich hatte keine Eltern kennengelernt, die irgendwie normal drauf waren. Von Verdrängen oder Wegschließen bis zu Betütteln und Vorführkind gab es alle Extreme. Die Mitte fehlte aber.
Man bekommt als Autist ja nicht zwangsläufig Medikamente und Dauertherapie. Wenn man also Diagnostiziert wurde und so weit therapiert wurde, das man keine abrechnungsfähige Unterstützung mehr braucht, dann taucht das bei den Kassen nicht auf, aber Autist ist man ja immer noch.
Das ist richtig. In dem Artikel wird allerdings von Diagnose geredet, nicht Therapie oder Medikamente. Ich habe mit die Originalstudie nicht durchgelesen, ob da von Therapie geschrieben wird - ist mir zu unwichtig /-)
Den Punkt, dass diagnostizierter Autismus lernfördernde Vorteile mit sich bringt, finde ich allerdings sehr valide. Menschen bzw in dem Falle Eltern suchen oft den schnellen Vorteil.
Aha.
Ok, dann ist ja alles super und wir können aufhören, in Stereotypen zu erziehen, wenn sie ja “eh alle wieder normal werden”.
Auch hier wieder: Achtung, das ist Zynismus. Es soll bedeuten, dass ich nie verstehen werde, warum das überhaupt so ein riesiges Thema ist und warum man Menschen nicht leben lässt, wie sie wollen.
Kinder brauchen Vor- und Rollenbilder um sich zu orientieren.
Vorbilder sind aber nicht gleichbedeutend mit Stereotypen.
Strohpersonen sind keine Vorbilder.
Ich verstehe nicht, was du meinst?
Kennst du nicht die Geschichte vom Bienchen und dem Stroh?
Kann ich bestätigen. Ich selbst war eher antrogyn und im Selbstgefühl weiblich als junger Erwachsener. Inzwischen ist aus mir ein bebauchter behaarter Mann geworden, was sich auch in meinem Sebstverständnis positiv wiederspiegelt.
Identität ändert sich im Laufe des Lebens. Das konnte ich selbst als junger Erwachsener in keiner Weise einschätzen, da gerade erst die Pupertät mit all ihren Zerwürfnissen verarbeitet wurde.
Finde ich gefährlich so eine Gefühlsregung mit einer psychotherapeutischen Diagnose gleichzusetzen. Vor allem eine Diagnose die gerade mal 0.02% aller Jugendlichen betrifft.
Das klingt so ein bisschen nach “Du bist in Therapie wegen Depressionen? Kenn ich, ich war auch mal traurig.”
Ok das hatte ich falsch interpretiert. Sorry ich wollte hier nichts relativieren.
Aus der Wikipedia:
Abgegrenzt wird die Geschlechtsinkongruenz/Geschlechtsdysphorie in ICD-11 und DSM-5 gegenüber nicht-geschlechtskonformem Verhalten (z. B. Tomboy oder Crossdressing), das nicht mit dem Wunsch einhergeht, einem anderen als dem Zuweisungsgeschlecht anzugehören.[12][13][15]
bei biologisch weiblichen Jugendlichen
Welches biologische ist bzw. sind denn gemeint? Anatomisch? Hormonell? Gonodal? Genetisch/Chromosomal? Alle?
Diagnostisch, nach F64, wenn du beim Arzt aufläufst und sagst “Ich denk’ zwei Stunden am Tag darüber nach ob ich nicht Mann statt Frau / Frau statt Mann bin” dann guckt der Arzt dir nicht auf die Chromosomen sondern nimmt dich beim Wort was das was statt was angeht und kreuzt F64 (Geschlechtsinkongruenz) an um Geld von der Kasse zu kriegen. Um das weiter aufzudröseln hätten die noch einige ICD-10 Schlüssel mehr mit aufnehmen müssen denn XXY und was auch immer fällt nicht unter F64. Würde statistisch am Gesamtbild auch nichts ändern das sind Nachkommastellen.
XXY und was auch immer fällt nicht unter F64.
Das ist eigentlich relativ orthogonal: Eine Freundin von mir ist trans und hat gleichzeitig Klinefelder, was zwar gewisse Auswirkungen auf Dinge wie Anatomie hat aber prinzipiell weder an der Geschlechtsdysphorie noch an der Notwendigkeit hormoneller und gegebenenfalls chirurgischer Eingriffe ändert.
Schlechter Artikel beim Arzteblatt, das bei Spektrum hat entsprechend einen Deckel wie gut es sein kann.
Allgemein ist dieses (Aerzteblatt-)Format einer “Kurzmitteilung” oder wie man das nennen will hier sachlich fast nie angemessen, selbst/gerade bei sauberer Arbeit. Schon allein die Eroerterung von relevanten medizinsoziologischen Kontexten und wie man diese behandelt hat wuerden das Textvolumen sprengen.
Flawed study looking at billing data from people going in for other things. What a stretch!
no entiendo
Lo siento.
¿verdad?
No